Reschitza – Das Rathaus Reschitza tut sich schwer mit dem Treffen einer Entscheidung bezüglich der seit 1990 aufgelassenen Industrieseilbahn, die in Sichtweite des Verwaltungszentrums das Stadtzentrum überquert. Die Januartagung des Stadtrats ging vorbei, ohne dass, wie früher mehrmals angekündigt, die Entscheidung über Kauf oder Nichtkauf und eine künftige Nutzung/einen Abriss getroffen worden wäre.
Die Unentschlossenheit in dieser Sache scheint ziemlich eindeutig vom Bürgermeister auszugehen. Mihai Stepanescu wäre einerseits gezwungen, durch einen Gerichtsentscheid, die Genehmigung für den Abriss der Seilbahn zu erteilen, wie es deren Fast-komplett-Besitzer (er muss im Mai noch eine Rate ans Stahlwerk TMK abzahlen), der Immobilienspekulant Costel Ciobanu, genannt „Barbălată“, gefordert hat. Andrerseits beteuert Stepanescu bei jeder Gelegenheit gebetsmühlenartig, dass er bloß umzusetzen gedenke, was die Bevölkerung seiner Stadt wünscht. Und die wünscht, laut jüngsten Umfragen, mit überwältigender Mehrheit (der etwas mehr als 6000 Antwortgeber), dass die Seilbahn, als Symbol, der Stadt erhalten bleibt und in das Konzept einer neuen urbanen, architektonischen Gestaltung des Stadtzentrums eingefügt werden möge.
Das selbe haben auch die paar Architekten gemeint, die sich bisher einer öffentlichen Debatte über das Schicksal der Industrieseilbahn gestellt haben. Aber Bürgermeister Stepanescu genügt das immer noch nicht. Jüngst veranlasste er, dass das Rathaus an alle 19 in der 70.000-Einwohner-Stadt aktiven Architekten ein Schreiben verschickt hat, in welchem diese aufgefordert werden, ihre Meinung zur causa darzulegen. Parallel dazu hat Bürgermeister Stepanescu verfügt, dass die Umfragemöglichkeiten unter der Bevölkerung weiter genutzt werden: man kann also sowohl über resita@primariaresita.ro, als auch direkt im Raum links des Haupteingangs zum Rathaus am Reschitzaer Hauptplatz („Gebäude 1“), im „Büro für Publikumsbeziehungen“, seine Meinung äußern, „und alle irgendwie in Betracht zu ziehenden Meinungen werden die ihnen gebührende Beachtung finden“, versichert Stepanescu.
Wie lange noch das Meinungssammeln dauern soll, darüber hat das Rathaus noch keine Andeutung gemacht. Fakt ist, dass der Bürgermeister vom Gericht als Termin Januar 2015 vorgegeben hatte, um die Genehmigung zum Abriss der Industrieseilbahn zu erteilen.