Reschitza - Alle fünf bisherigen Vorsitzenden des Kreisrats Karasch-Severin waren der Einladung ihres Nachfolgers, des amtierenden Kreisratspräses Silviu Hurduzeu gefolgt: am Dienstag beging man in Reschitza den 25. Jahrestag der Gründung des Kreisrats Karasch-Severin. Im Präsidium saßen neben Hurduzeu auch Präfektin Florenţa-Maria Albu, der Bischof von Karansebesch, Lucian und einer der beiden Kreisratsvize, Ionuţ Popovici (PMP). Zur Feier waren Gheorghe Pavel Bălan (PSD), Ilie Mustăcilă (ehemals Grüne, dann PDL, jetzt PSD), Sorin Frunzăverde (PDL), Iosif Secăşan (PDL) und Romeo Dumitrescu (PNL), also alle ehemaligen Vorsitzenden, aber auch die (fast schon vergessenen) Ex-Vizepräsidenten Ioan Drăghicescu, Dumitru Tilică Pârvulescu, Horia Irimia, Ioan Vela, Iulian Georgevici, Ioan Ţundrea, Cristinel Ristache, Ilie Iova und Mihai Bona gekommen. Alle wurden vom amtierenden Kreisratspräses Silviu Hurduzeu (PSD) mit Erinnerungsplaketten und Geschenkpäckchen bedacht. Bedacht wurden auch Ex-Kreisratssekretär Ion Imbrescu (der einzige, der mit dem Stadtbus angekommen war) und sein Nachfolger Darian Ciobanu.
Jeder der ehemaligen Kreisratsvorsitzenden ergriff sodann das Wort. Gheorghe Pavel Bălan, der noch aktiv an den inoffiziellen Begegnungen der PSD-Kreisspitzen teilnimmt, verkniff sich nicht, daran zu erinnern, dass die Kreisstraßen – ein ureigener Kompetenzbereich des Kreisrats - nach wie vor miserabel sind, dass es also keinen Unterschied gibt nach einem halben Jahrhundert, als er die Zügel in der Hand hatte. Ilie Mustăcilă, der wohl pittoreskeste unter den fünf, wies auf die Dimensionen der heutigen Korruption, trotz aller erfolgreichen Bekämpfungsmaßnahmen hin: „Zu unserer Zeit waren wir mit einer Schnapsflasche oder einem Ferkel zufrieden, nicht wie die Bürgermeister von heute!” Seiner Meinung nach wäre es zum Wohl der Gesellschaft, wenn die Antikorruptionsbehörde DNA härter durchgreifen würde. Der Chirurg Romeo Dumitrescu, der bloß ein paar Monate als Kreisratspräses vor den Kommunalwahlen 2016 eingesprungen war, beklagte die „exzessive Zentralisierung, die von Bukarest uns aufgezwungen” werde.
Sorin Frunzăverde, der die nächsten vier Jahre noch aus der Politik per Gerichtsurteil ausgeschlossen ist, sprach ausgeglichen: er zeigte Positives und Negatives der Entwicklungen auf, meinte aber schlussfolgernd, die Richtung – Demokratie, Marktwirtschaft, Dezentralisierung – stimme. Der Urologe Iosif Secăşan hielt den eigentlichen festlichen Diskurs des Tages. Zur Festtagung hatte Silviu Hurduzeu auch seine Kollegen von Temesch (Călin Dobra) und Arad (Iustin Cionca) eingeladen, die mit im Präsidium saßen. Zum Schluss stießen alle unter der Porträtgalerie der Kreisratsvorsitzenden mit Champagner an. Die Porträts, ziemlich realistisch, waren vom Karikaturisten Stefan Popa Popa´s für den Kreisrat angefertigt worden. Die Jubiläumsbroschüre „Karasch-Severin, 25 Jahre Verwaltung und Leistung”, wurde allerdings durch die Bank als übertrieben belobigend eingeschätzt. Dem stimmte auch Ovidiu Roşu, der Direktor der Nationalarchive Karansebesch, zu.