Reschitza - Das Zusammenballen des Abfalls aus dem Banater Bergland mittels einer Müllpresse, die „provisorische Lösung“ bis zur Inbetriebnahme der ökologischen Mülldeponie von Lupak bei Reschitza, funktioniert nicht. Folglich muss der Müll aus dem Banater Bergland zur nächstgelegenen autorisierten Mülldeponie, nach Broos/Orăştie, geschafft werden. Ungepresst. Dies ist die augenblickliche Lösung, mit der die Garde für Umweltschutz Karasch-Severin einverstanden ist. Wie die Kosten eines Transports zu einer gut 200 Kilometer weit entfernt liegenden Deponie gedeckt werden sollen, darüber schweigt man.
Kommissar Gheorghe Pitulan von der Garde für Umweltschutz Karasch-Severin: „Die angepeilte Lösung mit der Müllpresse mit Standort bei der ehemaligen Reschitzaer Mülldeponie am Lupaker Berg ist fehlgeschlagen. Die Müllpresse hat nicht entsprechend funktioniert, oder besser gesagt überhaupt nicht, während gleichzeitig die Müllberge, die angekarrt wurden zum Verpressen, immer größer wurden. Binnen ein paar Wochen konnte man sich da nicht mehr bewegen, selbst unter Umständen, wo nur wenige Kommunen ihren Müll hergeschickt haben, ansonsten wären es ja täglich mehr als 100 Tonnen gewesen. Das alles muss nun zügig nach Broos geschafft werden, mit Transportkosten und gegen Lagergebühr. Ohne Verpressen.“
Was in Reschitza ein Transferpunkt hätte werden sollen und die Müllkompaktierung als Zwischenlösung, ist jetzt nichts als ein zeitweiliger Lagerplatz auf dem Weg des Karasch-Severiner Mülls nach Broos. Und dorthin geht alles unsortiert. Allerdings ist das eine Bedingung für die Müllübernahme aus Karasch-Severin: Broos hat eine Sortieranlage und will wohl die wiederverwertbaren Nutzstoffe aus dem Müll aussortieren und verkaufen oder selber nutzen.
Der neue Direktor von Ecosal, dem Unternehmen, das den Karasch-Severiner Abfall bewirtschaften soll, Aurel Marinescu (ein ehemaliger Volksmusiksänger, der schon das Heizkraftwerk von Reschitza, CET Energoterm bzw. CET 2010 nicht retten konnte) gibt zu, dass der Abfall, der sich auf dem Lupaker Berg rund um die nicht funktionierende Presse angesammelt hat, bei den gegenwärtigen hochsommerlichen Temperaturen zu einem akuten Umweltproblem wird.
Er wolle Maßnahmen treffen, damit aus der improvisierten Müllablagerung nicht auch noch ein Infektionsherd wird, versicherte er Umweltkomissar Pitulan. Da die angeschaffte Müllpresse sich nur für Plaste und Kartonagen eignet, wird sie auch nie für städtischen Abfall genutzt werden können. Die Klagen der in der Umgebung Wohnenden häufen sich wegen dem Gestank, zudem entsteht laufend Biogas und niemand kann garantieren, dass da keine Brände ausbrechen. Die Geldstrafen (über je 15.000 Lei), die von der Garde für Umweltschutz verhängt wurden, beispielsweise in Bokschan und in Herkulesbad, sind auch nicht unbedingt die Lösung, da sie letztendlich von der Bevölkerung entrichtet werden.
„So haben wir es mit einem Teufelskreis des Abfalls zu tun“, schlussfolgert Pitulan. „Wenn aber aus irgendeinem Grund die Übernahme des Karasch-Severiner Abfalls in Broos unterbrochen werden sollte, werden wir den Zugang der Abfalltransporter zum Lupaker Berg in Reschitza sperren, koste es, was es wolle“, droht Pitulan, „Broos ist gegenwärtig die einzige vertretbare Lösung. Wie die bisherigen Fehlentscheidungen, angefangen mit dem endlosen Aufschub von Lösungen für die Abfallbeseitigung und bis hin zur Beschaffung der Pressanlage für Karton und Plaste in einem Verwaltungskreis, wo keine Mülltrennung gemacht wird, taxiert werden, das ist Sache der Administration.“