Reschitza – Die Karasch-Severiner Sozialdemokraten der PSD lassen sich Zeit mit der Aufstellung ihrer Kandidatenlisten für die Kommunalwahlen 2016. Und gleichzeitig betrachtet ihr Kreischef, der Karansebescher Abgeordnete Ion Mocioalcă, das Vorgehen der Liberalen ironisch: „Die PNL hat sich falscherweise, aber das war wie immer, übereilt mit der Aufstellung ihrer Kandidatenlisten für die Bürgermeisterämter,“ schmunzelte Mocioalcă. „Wir beeilen uns nicht.“
Die PSD verfügt, vor allem nach dem politischen hold-up vom vergangenen September (jenes umstrittene Parteiverratsfenster, das die PSD geöffnet hatte), über die meisten Bürgermeister im Banater Bergland und sie will diese Stellung nicht nur halten, sondern noch ausbauen, indem sie 2016 auch den siegreichen Angriff auf die Kreisratsführung startet, zumal die Schwergewichte ihrer Gegner, vor allem Sorin Frunzăverde, heute noch nicht wissen, ob ihre Prozesse bis Mitte kommenden Jahres beendet sein werden - und wie sie diese überstehen.
Mocioalcă spricht etwas durch die Blume, wenn er zugibt, dass „die PSD mit ihren Bürgermeistern einige Probleme hat, aber bis zu einem Urteilsspruch gilt die Unschuldsvermutung“. Jedermann weiß, dass es sich bei den „Problemen“ um jene mit der Antikorruptionsbehörde DNA oder der Integritätsbehörde ANI handelt und dass sich ein gutes Dutzend der PSD-Bürgermeister (von insgesamt fast 50) damit herumschlagen – wenn sie nicht bereits den Kürzeren gezogen haben. Mocioalcă: „Natürlich werden wir dort, wo es keine Probleme gibt, auf den amtierenden Bürgermeister setzen und ihn nominieren. In Reschitza beispielsweise haben wir überhaupt keinen Zweifel daran, dass Mihai Stepanescu die Wahl für sich entscheiden wird. Also setzen wir auf ihn. Auch in Bozovici werden wir denselben Kandidaten haben. Wo wir allerdings keine überzeugenden Signale für Optionen haben, dort machen wir zuerst Umfragen, bevor wir Kandidaten benennen. Und jene, die zwischendurch gerichtlich verurteilt werden, werden satzungsgemäß die Partei verlassen müssen.“ Die „volle Mobilisierung“ für die Kommunalwahlen 2016 beginne für die PSD im Banater Bergland aber erst im Herbst.
„Für die Wahl in den Kreisrat bereiten wir eine konsistente Liste von Persönlichkeiten unserer Partei vor“, sagte Mocioalcă, „denn wir wollen diesmal die Kreisratsführung wieder für uns entscheiden.“ Das war der PSD nicht mehr gelungen, seit Frunzăverde sich entschieden hatte, diese Ebene der Politik zu betreten und Bukarest sein zu lassen. „Die PSD wird für die Funktion des Kreisratsvorsitzenden antreten. Ich selber bleibe einstweilen auf der parlamentarischen Ebene.“