Die PSD verteilt Posten

PUNR und PMP in die Kreisratskoalition Karasch-Severin aufgenommen

Reschitza – Der große Verlierer im Postengeschacher nach den Kommunalwahlen vom 5. Juni ist die PNL, in mehrfacher Hinsicht: einerseits durch den Verlust ihrer bislang komfortablen Mehrheit im Kreisrat Karasch-Severin (sie hatte 2012-2016 sechs Sitze mehr als die PSD), andrerseits durch den Verlust einer Reihe von lukrativen Posten ihrer Spitzenvertreter, drittens durch das Fehlkalkül ihres Ko-Kreischefs, des Karansebescher Ex-Bürgermeisters und Mit-Chefs der PNL-Kreisorganisation, Ion Marcel Vela: dieser hat nicht nur seinen Bürgermeisterposten (immerhin: innerhalb der Partei) abgegeben, sondern ist auch nicht, wie heiß erwartet, Kreisratschef geworden.

All das verdankt er seinem Landsmann und Duzfreund Ion Mocioalcă, dem PSD-Chef von Karasch-Severin. Der noch vor einigen Jahren von seiner eigenen Partei Beschuldigte, eine Marionette des Willens des damaligen PNL-Chefs Sorin Frunzăverde zu sein, hat dank der 14 PSD-Sitze im Kreisrat alles abgesahnt, was es abzusahnen gibt: er hat sowohl die UNPR (2 Sitze) als auch die PMP (2 Sitze) ins Boot genommen und geht mit der komfortablen Mehrheit von drei Sitzen im Kreisrat in die angehende Legislaturperiode (15+1 Stimmen genügen für eine einfache Mehrheit). „Ich habe die Allianz PSD-UNPR-PMP gegründet“, verkündete Mocioalcă und bestätigte damit alle Gerüchte, die bis dahin zirkulierten, „und diese wird den Kreisrat in den kommenden vier Jahren führen.“ In dieser Allianz hat sich die PSD den Posten des Kreisratspräsidenten reserviert, den allerwahrscheinlichst Silviu Hurduzeu besetzen wird, der Ex-Präfekt und Ex-Staatssekretär im Informationsministerium. Vizepräsidenten des Kreisrats werden Mihai Bona (UNPR) und Ionu] Popovici (PMP).

Inzwischen tobt in der PMP ein Streit um Posten. Der emeritierte Rektor der Reschitzaer Universität, Ion Vela, der gern im Stadtrat Reschitza den einzigen Sitz belegt hätte, den die PMP erringen konnte, wurde von Parteichef Ionuţ Popovici aus der Partei geschmissen (in welcher Vela ganze sechs Wochen Mitglied war..., aber Vela ist ohnehin als notorischer Wendehals bekannt), um einem dahinter gesetzten Freund Platz zu machen. Dr. Paul Purea, ein schillernder Rücksiedler (er hatte in Deutschland als Arzt gearbeitet), der sich schon in mehrere politische Abenteuer gestürzt hat (u.a. Präsidentschaftskandidat 2014), scheint auf seinen Stadtratsposten verzichten zu wollen... wenn ihm denn der Posten des Managers des Notfallkrankenhauses Reschitza von der neuen Leitung des Kreisrats Karasch-Severin zugesichert wird. Darüber wird in Reschitza mit aller Selbstverständlichkeit öffentlich geredet, obwohl dieser Posten eigentlich nur per Ausschreibung besetzt werden kann und es sehr triftiger Gründe zu einem Rausschmiss des gegenwärtigen Posteninhabers, Dr. Dumitru Secăşan, bedürfte. Aber der ist jetzt bloß noch der Bruder des Ex-PNL-Senators Dr. Iosif Secăşan. Und die PNL ist im Bergland auf Kreisebene weitgehend passé.