Die Reise des Weihnachtsbaums

Am Hermannstädter Großen Ring laufen die Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt

Das Aufstellen eines solchen Giganten muss gelernt sein.
Foto: Andrey Kolobov

Hermannstadt - Es sind zwar noch fünfeinhalb Wochen bist zum Heiligabend, am Großen Ring/Piaţa Mare begannen die Vorbereitungen für Weihnachten aber schon am Montag. Die Verkaufsstände für den Weihnachtsmarkt stehen auf dem Hauptplatz der Stadt. Am Dienstagabend bezog auch die wichtigste Attraktion ihren traditionellen Platz: der Weihnachtsbaum.

Die Existenz der über 22 Meter hohen Fichte, die nun den Großen Ring schmückt, begann in Poiana Neamţului vor rund 90 Jahren. Der Nadelbaum wuchs schnurgerade in die Höhe und schaffte es, trotz seiner malerischen Schönheit, bis zu diesem hohen Alter nicht abgeholzt zu werden. Am  Dienstag nun trat er seinen Weg in Richtung Hermannstadt/Sibiu an.

Rund zwei Stunden dauerte es, um ihn von seinem angestandenen Ort bis zum Bestimmungsort zu fahren. Mit Polizeigeleit, wie ein echter Superstar, machte er Furore auf den Straßen der Stadt und sorgte für ein wenig Verkehrschaos.

Die engen Hermannstädter Straßen sind keine einfache Strecke für einen Lastkraftwagen, besonders wenn die Ladung zu lang, zu hoch und zu breit ist.

Der erste Zusammenstoß mit einer widerspenstigen Magnolie ereignete sich an der Bretterpromenade, vor der Einfahrt in die Heltauergasse/Str. Nicolae Bălcescu. Auch die dort aufgestellte Ampel stellte sich dem hohen Gast in den Weg. Durch die Fußgängerzone fuhr der Sondertransport jedoch problemlos, flankiert von Neugierigen und Journalisten. Mit Hilfe eines Krans wurde der Weihnachtsbaum vor der katholischen Kirche aufgestellt. Nun erhebt er sich majestätisch über dem Getue der Arbeiter, welche die letzten Weihnachtsmarkthäuschen zusammenbauen.

Der diesjährige Weihnachtsmarkt öffnet am 26. November und bleibt bis kurz nach Silvester bestehen. Auf einer Gesamtfläche von 5000 Quadratmeter kann man nicht nur die Geschenkeinkäufe erledigen, sondern auch bei einem Glas Glühwein verweilen. Die kleinen Besucher des Marktes werden auch in diesem Jahr ein breites Angebot an Unterhaltung finden. Zu einem der Anziehungspunkte des Marktes soll die in sechsmonatiger Arbeit aus Lindenholz geschnitzte Krippe werden, die unter den Weihnachtsbaum kommt.