Hermannstadt - Zur Eröffnung der diesjährigen Saison des Kirchenburgentourismus im Rahmen des Projekts „Entdecke die Seele Siebenbürgens“ und der Bereitstellung des Ferienpasses „Transilvania Card 2016“ fand Dienstag eine Pressekonferenz statt im Sitz des Landeskonsistoriums der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien. Auf Seiten der Organisatoren nahmen Reinhart Guib, Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien und Schirmherr des Projekts „Entdecke die Seele Siebenbürgens“, Pfarrer Dr. Ştefan Cosoroabă, Projektleiter, und Mihai Haţegan, Vertreter des Verbands „Sibiu Guides“, teil.
„Entdecke die Seele Siebenbürgens“ widmet sich bereits seit 2013 dem Kulturtourismus um die Siebenbürger Kirchenburgen, seit letztem Jahr mit dem Ferienpass „Transilvania Card“. Von den rund 160 Kirchenburgen im Patrimonium der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien ist nur ein Teil für den Tourismus erschlossen. Die wichtigsten davon sind mit der „Transilvania Card“ zugänglich, dieses Jahr 11 mehr als 2015. Alle von UNESCO erfassten Evangelischen Kirchen (Kelling/Câlnic, Wurmloch/Valea Viilor, Birthälm/Biertan, Deutsch-Weißkirch/Viscri, Keisd/Saschiz, Tartlau/Prejmer), die mittelalterlichen Kirchen der sieben sächsischen Städte (Hermannstadt/Sibiu, Mediasch, Bistritz, Kronstadt/Braşov, Broos/Orăştie, Mühlbach/Sebeş, Schäßburg/Sighişoara) sowie auch weitere touristisch besonders bedeutsame Bauten wie jene in Michelsberg/Cisnădioara, Kerz/Cârţa, Honigberg/Hărman und Malmkrog/Mălâncrav sind im Programm mit einbezogen. Laut Dr. Cosoroabă, dem Initiator und Leiter des Projekts „Entdecke die Seele Siebenbürgens“, wird die bereitgestellte Struktur von vielen als Partner des Programms angemeldeten Lokalbetreibern in der Gastronomiebranche oder Anbietern von Unterkunft genutzt, um Touristen anzuziehen. Die Beteiligung der Lokalbevölkerung an dem Erhalt der Kirchenburgen, ihr Interesse daran, ist besonders wichtig und über dieses Projekt wird hierfür ein Rahmen geboten. Die Menschen vor Ort sind für den Erhalt der Kirchenburgen unersetzbar.
Heuer wurde dem Paket „Transilvania Card“ eine detaillierte Landkarte Siebenbürgens mit der Verortung der am Projekt teilnehmenden Kirchenburgen hinzugefügt. Im Paket enthalten sind auch wichtige Informationen zur Planung eines Aufenthaltes sowie Kontaktdaten, Öffnungszeiten und Dienstleistungen. Auch ein Kulturkalender für die Gegend der Kirchenburgen wurde hinzugefügt, in dem öffentliche Veranstaltungen aufgelistet werden. Das Ziel ist somit, die Kirchenburgen nicht nur als Architekturdenkmale zugänglich zu machen, sondern auch als Orte des Kulturlebens. Bislang sind 225 Veranstaltungen verzeichnet: Konzerte, Feiern, Ausstellungen, Festivals und Seminare. In diesem Jahr wird die Zusammenarbeit für große Veranstaltungen fortgeführt, so für die dritte Auflage von Bike&Like im Burzenland/Ţara Bârsei, 25.-26. Juni, organisiert in Zusammenarbeit mit dem Klub No Stress, oder die von Kunstsammler Thomas Emmerling unterstützten Ausstellungen in der Schäßburger Klosterkirche („Albrecht Dürer – Meister der Renaissance, Mai-September), in Kleinschenk/Cincşor („Trans...art”, Mai-September) und in der Michelsberger Burg (Tristan Tsara, DADA 1916, Juli-Oktober).
Der Kirchenburgenpass gewährt kostenlosen Eintritt zu den wichtigsten 50 Kirchenburgen und mittelalterlichen Kirchen der siebenbürgischen Landkreise Alba, Hermannstadt, Hunedoara, Bistritz-Nassod, Muresch und Kronstadt. Bei über 60 Partnern des Projektes gibt es für Inhaber eines gültigen Kirchenburgpasses Rabatte in Hotels, Pensionen, Gästehäusern, Restaurants und Cafés. Der Pass gilt vom 27. März bis zum 15. Oktober 2016, und kann inklusive Informationspaket und Landkarte für 50 Lei erworben werden. Ab diesem Jahr kann der Ferienpass auch elektronisch ausgestellt und per E-Mail zugestellt werden. 2015 hatten die sächsischen mittelalterlichen Kirchenburgen und Kirchen 530.000 Besuche. Für 2016 wird mit einem erheblichen Zuwachs der Besuche gerechnet. Weitere Informationen in deutscher, rumänischer und englischer Sprache können unter www.transilvania-card.ro abgerufen werden.