Sathmar – „Das Strudlifest ist eine der wichtigsten Veranstaltungen, die das Deutsche Forum zusammen mit der Kirchengemeinde der Kalvarienkirche jährlich organisiert. Diese Veranstaltung ist von großer Bedeutung, denn Strudli ist ein wesentlicher Bestandteil der Kultur der Sathmarschwaben. Dieses typische Gericht wird ausschließlich von den Sathmarschwaben zubereitet und ist somit ein kulinarisches Symbol unserer Identität. In den Dörfern, in denen Strudli zubereitet wird, weiß man, dass Sathmarschwaben leben“, erklärte Johann Leitner, Vorsitzender des Kreisforums Sathmar/Satu Mare, bei der Eröffnung des 14. Strudlifestes in Sathmar.
Bereits am frühen Nachmittag herrschte reger Betrieb im Wendelin-Fuhrmann-Saal des Kulturtreffpunkts. Die Strudligruppen aus Sathmar, Großkarol, Schinal, Kalmandi und Turterebesch bereiteten die ersten Portionen des traditionellen sathmarschwäbischen Gerichts vor. Kartoffeln wurden geschält und gekocht, Teig wurde geknetet, ausgerollt und mit Kartoffeln oder Pflaumenmus gefüllt. In der Küche wurden die ersten Strudlis in großen Töpfen goldbraun und knusprig gebraten.
Als die ersten Besucher um 17 Uhr eintrafen, konnten sie bereits die frisch zubereiteten Strudlis genießen, serviert mit Dickmilch oder Glühwein. Später wurde auch die traditionelle Strudlisuppe angeboten, die aus den übrig gebliebenen Teigrändern hergestellt wird.
Zur Eröffnung der Veranstaltung war auch Pater Tiberius Schupler anwesend, der langjährige frühere Pfarrer der deutschen Gemeinde der Kalvarienkirche und Initiator des Strudlifestes. Neben ihm begrüßten Stefan Kaiser, Vorsitzender des Stadtforums Sathmar, und Csaba Pataki, Vorsitzender des Kreisrats Sathmar, die Gäste. Magdalena Hauler, die Hauptorganisatorin des Strudlifests, hieß die Mitglieder der Strudligruppen willkommen und dankte ihnen herzlich für ihre ehrenamtliche Arbeit.
Pfarrer Josef Fanea von der deutschen Gemeinde der Kalvarienkirche betete gemeinsam mit den Anwesenden das Vaterunser in drei Sprachen – Deutsch, Ungarisch und Rumänisch.
Für das kulturelle Programm sorgten die Kinder- und Jugendtanzgruppe des Johann-Ettinger-Lyzeums und der Deutschen Jugendorganisation Sathmar Gemeinsam sowie der Chor und die Tanzgruppe aus Sankt Martin (Ungarn). Mit Volksliedern und schwungvollen Volkstänzen begeisterten sie das Publikum.
Auch Eugen Schönberger, römisch-katholischer Bischof der Diözese Sathmar, besuchte kurz das Strudlifest, um sich mit den Mitgliedern der deutschen Gemeinde auszutauschen.
Die Kinder und Jugendlichen der deutschen Gemeinde der Kalvarienkirche beteiligten sich aktiv an der Zubereitung der Strudlis. Unter Anleitung ihrer Eltern und Großeltern kneteten und rollten sie mit Begeisterung den Teig dieser sathmarschwäbischen Spezialität.
Für die Zubereitung der diesjährigen Strudlis wurden rund 100 Kilogramm Mehl, 300 Eier, 50 Kilogramm Kartoffeln, 20 Kilogramm Pflaumenmus, 50 Liter Öl und 50 Liter Dickmilch verwendet, so Hauptorganisatorin Magdalena Hauler.
Das diesjährige Strudlifest hatte neben dem gemeinschaftsfördernden auch einen karitativen Zweck: Die Besucher spendeten insgesamt 11.795 Lei, um die Operation eines elfjährigen Jungen aus Kalmandi/Cămin zu unterstützen.