Reschitza – „Zum Unterschied von allen früheren Administrationen dieser Stadt verfolgen wir eine konsequente Politik der Vergrößerung des Stadtvermögens, nicht von Verkäufen, um einen momentan auftauchenden Geldmangel zu decken.“ Das war die Schlüsselaussage der jüngsten Pressekonferenz des Reschitzaer Bürgermeisters Ioan Popa (PNL), der offensichtlich Wahlwerbung verfolgte, aber sehr konkret blieb bei der Erklärung der unter seiner Regie umgesetzten Lokalpolitik. „Was wirklich schade ist: meine Vorgängeradministrationen haben auch Immobilien durch Verkauf entfremdet, die von akutem öffentlichen Interesse waren und wären.“
„Wir haben eine gegenläufige Politik umgesetzt: wir haben dauernd Grundstücke zugekauft, aber auch Appartements und strategische Ziele im Grundstücks- und Immobilienbereich. Das war nötig u.a. als Grundlage für die Akquirierung von Finanzen für Entwicklungsziele der Stadt.“ Popa nannte stellvertretend das ehemalige Straßenbahndepot, das die vorangegangene Stepanescu-Administration (PSD) verkauft hatte und dass die noch amtierende Verwaltung zurückkaufte, weil das Gelände für die Finanzierung der Wiedereinführung des Straßenbahnverkehrs unumgänglich war. Auch kam Popa auf das Beispiel der Wohnungen zurück, die beim Tod ihrer Bewohner erbenlos geblieben waren und die bisher immer von der Stadt ignoriert wurden und zu Spekulationsobjekten von Immobilienmaklern wurden, die Hand in Hand mit Notaren arbeiteten. Seine Verwaltung habe vier dieser Wohnungen übernommen – wie es gesetzlich vorgesehen ist – und werde in nächster Zukunft weitere zehn übernehmen, die als Sozialwohnungen weitervergeben werden. In den 26 Jahren seit der Wende seien das die einzigen auf diesem Weg angeeigneten Wohnungen der Stadt – die danach auch wirklich zu sozialen Zwecken genutzt werden. In den vergangenen vier Jahren habe die Stadt insgesamt – auch durch Kauf vom freien Immobilienmarkt – elf Ein-Zimmer-Appartements,15 Zwei-Zimmer-Appartements und ein Drei-Zimmer-Appartement erwerben können.
Außerdem habe die Stadt – vor allem vom Stahlkocher TMK – Grundstücke erworben, die dem Wohnungsbau dienen sollen, nachdem sie parzelliert und (von der Stadt) aufgeschlossen sein werden. Dafür gäbe es ein überraschend großes Inte-resse, zumal die Grundstücke schön gelegen sind. Unter den Ankäufen der Stadt nannte Popa auch die Industrieseilbahn, mehrere aufgelassene Heizzentralen in den Stadtvierteln und Terrassen, das Grundstück, auf dem das ehemalige Kokschemische Werk steht (das nie in Betrieb gegangen ist) und das „Constructorul“-Hotel am Ufer des Sekuler Stausees, wo, wie bereits berichtet, ein städtisches Naherholungsgebiet wiederauferstehen soll.