Temeswar – Die „Iulius Town“ in Temeswar/Timişoara, die sogenannte „Stadt in der Stadt“, ist am Wochenende durch eine dreitägige Feier offiziell in Betrieb genommen worden. Bei dem von den Unternehmen Iulius und Atterbury Europe umgesetzten Projekt handelt es sich um die größte Privatinvestition in der Region, mit einem Gesamtwert von 442 Millionen Euro. Dadurch wurde die „Iulius Mall“, Temeswars erste Einkaufsmall, ausgebaut und in ein größeres Projekt integriert, das nicht nur eine Retail-Fläche umfasst, sondern auch mehrere Bürogebäude, eine Grünfläche und andere Freizeiteinrichtungen.
Am Freitagvormittag schnitten die Verantwortlichen für das Projekt, wie auch Vertreter der Kommunalpolitik das rote Band durch und erklärten die „Iulius Town“ offiziell als eröffnet. Mit dabei war der Vorsitzende der Iulius-Gesellschaft, Iulian Dascălu, der Geschäftsführer der Atterbury-Gruppe, Louis van der Watt, der Botschafter der Republik Südafrika in Rumänien, Jabu Mbalula, der Temeswarer Bürgermeister Nicolae Robu, die Temescher Präfektin Eva Andreaş, und viele mehr. Für die Iulius-Gesellschaft stellt die „Iulius Town“ das zweite „gemischte“ Projekt in Rumänien dar, nach dem „Palas“ in Jassy/Iaşi. In Temeswar wurde die Einkaufsmall der Iulius-Gesellschaft im Jahr 2005 eröffnet – schon damals wusste man, dass das nicht das Ende der Investitionen in der Gegend war, so der Vorsitzende des Iulius-Unternehmens, Iulian Dascălu, in Temeswar. Bürgermeister Nicolae Robu sagte über die „Iulius Town“, dass sie das „neue Temeswar“ darstelle und dass solche Projekte zwingen würden, das Niveau hoch zu halten.
Die Retail-Fläche der „Iulius Town“ erstreckt sich über 120.000 Quadratmetern, beherbergt rund 450 Läden und ist die zweitgrößte derartige Einrichtung in Rumänien, nach Bukarest. Außerdem befindet sich hier der größte Geschäftspool in der Region, mit mehr als 100.000 Quadratmetern für Büros, in denen rund 13.000 Menschen beschäftigt sind. Die „Iulius Town“ wird vier Bürogebäude der A-Klasse beherbergen, das vierte davon, das United Business Center O, wird das größte solche Bürogebäude in Rumänien sein (155 Meter hoch, 27 Stockwerke). In den „Iulius Gardens“, die am vergangenen Wochenende eröffnet wurden, können die Mall-Besucher, aber auch die Büroangestellten sowie jedermann, der der Mall einen Besuch abstattet, entspannen. Allein die Einrichtung dieses Gartens kostete den Investor, der dafür auch Landschaftsgestalter aus Italien beauftragte, rund 8,7 Millionen Euro. Ein privater Kindergarten und eine private Grundschule werden ebenfalls in der „Iulius Town“ im Betrieb sein. Auch weihte man am Freitag die neue Unterführung ein, die vom Antennenboulevard unter der „Iulius Town“ bis zum Platz des Europarates führt. Die Investitionen in die Infrastruktur aus der Gegend – Straßenausbau und Bau des Autotunnels mit je zwei Verkehrsspuren pro Fahrtrichtung, der eine beeindruckende Street-Art-Ausstellung beherbergt – kosteten den Privatinvestor rund 13 Millionen Euro. Bei der feierlichen Eröffnung der „Iulius Town“ sagte Bürgermeister Nicolae Robu, er wolle dem Geschäftsmann Iulian Dascălu die Ehrenbürgerschaft von Temeswar verleihen – dieser Aspekt soll künftig im Stadtrat diskutiert werden.
Die Temeswarer durften sich am vergangenen Wochenende an dem Freizeitangebot der „Iulius Town“ erfreuen: In den „Iulius Gardens“ gab es Akrobatik-Shows und Konzerte, Karussell-Fahrten für die Kleinen, und die Aufstellung eines neuen Weltrekords, jenes für die meisten gleichzeitig leuchtenden LED-Armbänder. 135 Jahre nach der Einführung der elektrischen Straßenbeleuchtung in Temeswar kamen am Samstag insgesamt 7235 Menschen zusammen und ließen ihre LED-Armbänder leuchten. Der Rekord wurde vom Vertreter der „Guinness World Records“ gemessen und wenige Stunden später offiziell bestätigt.