Reschitza – Auf die Frage, wieso die österreichische Baufirma PORR, die die Ausschreibung zur Umgestaltung der Reschitzaer Hauptstraßen und zur Einführung des neuen Straßenbahnnetzes für sich entschieden hat, so langsam in Fahrt kommt, reagierte der Reschitzaer Bürgermeister Ioan Popa (PNL) etwas pikiert: „Erstens sind wir heilfroh, ein Bauunternehmen wie PORR erwischt zu haben, denn Bauunternehmen überhaupt noch zu finden wird allmählich zum Kunststück. Zweitens rate ich den „Unruhigen“, sich mal ein bisschen zu gedulden, denn das Herausreißen des alten Schienennetzwerks ist nicht so einfach wie man sich´s vorstellt. Aber PORR hat einen genauen Plan für die Arbeiten und liegt in der Zeitplanung.“
Dass das Herausreißen und Verschrotten der alten Schienen von 1985-89 langsam geht, liege daran, dass zuerst die Unterlagen, auf denen sie gebettet sind, entfernt werden müssen. Trotzdem: „Wer sich die Zeit nimmt, und den PORR-Leuten öfter zuschaut, wird feststellen müssen, dass sie eigentlich bereits einen ganz alerten Arbeitsrhythmus vorzeigen.“
Und der könne beschleunigt werden, wie es die PORR-Planer vorgesehen haben, die absichtlich das Ganze vorerst lento angehen, versichert Popa. Die Bauetappen seien akribisch festgelegt und werden eingehalten, so der Bürgermeister. Schwieriger gestalte sich die Verhandlungstätigkeit der Stadt mit den Kioskbetreibern, die der Erneuerung des Republicii-Boulevards, der komplett umgestaltet wird, weichen müssen (ADZ berichtete). Doch auch da gäbe es Fortschritte zu verzeichnen. Die Verhandlungen führe die Direktion Stadtbesitz/Patrimonium. Es werde mit jedem Kioskbetreiber persönlich verhandelt. Der eine sei einverstanden, dass sein Kiosk abgerissen wird und die Stadt ihm alle nachgewiesenen Baukosten erstattet, andere wählen eine Verlegung dorthin, wo die Stadt sie umzusiedeln gedenkt (u.a. ins Umfeld der beiden Reschitzaer Bahnhöfe), wieder andere hätten einfach ihre Kioske aufgegeben – was man so verstehe, dass sie freiwillig auf diese verzichtet haben. Ähnlich gehe man auch mit den Terrassen vor, wobei viele bestehen bleiben werden.
Der Bürgermeister erklärt die Lage mit dem für ihn spezifischen Wortschatz: „Im Prinzip werden alle Kioske und Geschwüre vom Hauptboulevard verschwinden, grundsätzlich, weil sie einfach an Wohnblocks angeklebt worden sind. Was aber jenseits der Gehsteige steht, stört uns eigentlich nicht.“
Hingegen werden wohl einige der Bäume, die in der Neustadt den Boulevard säumen, dran glauben müssen. Gefällt werde aber „nur das strikt Nötige“, versichert der Bürgermeister. Zudem werde „mehr nachgepflanzt, als bisher da gestanden hat“. Laut Tramway-Planungspapieren sollen mindestens 1000 Bäume gepflanzt werden. Und jene, die auf dem zweiten Bauabschnitt, zwischen Intim-Komplex – Victoria-Kaufhaus, stehen, sollen bleiben, weil diese schon schöne, große und schattige Kronen gebildet haben. „Die Stadt wird kein Problem mit Sauerstoffverlusten wegen des Fällens der Bäume haben”, versichert Popa. „In den vergangenen fünf Jahren“ – so lange ist Popa schon Bürgermeister in Reschitza – „haben wir 4700 Bäume gepflanzt, einige, wie jene im Lunca Pomostului-Viertel, müssen sich noch entwickeln, andere, wie die Platanen am Bersauufer, haben bereits stattliche Kronen. Aber die stehen auch schon seit fast fünf Jahren dort.“