Die ungarndeutsche Worschtkostprob

Banater Landsleute erlebten und gestalteten 13. Stifolderfest mit

In ihren Großsanktnikolauser Kirchweihtrachten bereicherten die Jugendlichen das Fekeder Dorffest und festigten die Beziehungen, die seit über einem Jahr mit der dortigen ungarndeutschen Gemeinde gepflegt werden. Fotos: privat

Feked/Großsanktnikolaus/Temeswar – Die Tanzgruppe „Buntes Sträußchen“ des Demokratischen Forums der Deutschen aus Großsanktnikolaus/Sânnicolau Mare nahm auf Gegeneinladung von Peter Tillmann, dem Bürgermeister der ungarndeutschen Gemeinde Feked an deren einzigartigem und bezeichnendem Stifolderfest teil.

Außer, dass sie im Festzelt auftraten, kehrten die Beteiligten mit angenehmen Eindrücken von dem Gesehenen und Gehörten zurück, sei es von dem Besuch des Heimatmuseums, durch das sie Margit Becker in einer den Banatern sehr vertrauten schwäbischen Mundart führte, der Dokumentation und Sammlung im Klumpenmuseum (Holzpantoffeln), des Fekeder ungarndeutschen Lehrpfades oder der Ortskirche mit ihren neuen Wandmalereien und der alten Bibel.

„Als Wettbewerb der ortseigenen Wurstwaren (Stifolder) gedacht, vereint das Dorffest jedes Jahr viele ehemalige Fekeder und deren Freunde von Nah und Fern, so dass sich das kleine Dorf mit mehr als 300 geparkten PKWs und einigen Bussen für diese Zeit im Ausnahmezustand befand“, berichten die Großsanktnikolauser Teilnehmer. Die Bezeichnung „Stifolder“ birgt in sich die Herkunftsbezeichnung der in Feked lebenden Deutschen. „Stifolder bedeutet so viel, wie Stift Fuldaer, also aus dem Stift Fulda stammend“ erklärt die Webseite der Fekeder Selbstverwaltung. Am Vorabend des Festes wurde zu einem „Oowet mit Plechmuusich“ eingeladen, den die Bawatzer Dorfmusikanten (um Ahmann György und für die in den letzten Monaten Krisztina Arnold, Kinderbuchautorin und Journalistin bei den ungarndeutschen audiovisuellen Medien, die Texte für die Eigenkompositionen schreibt), die Schnaps-Kapelle, die Geresdlaki fiatalok(die jungen Leute aus Geresdlak) und die Fekeder ausrichteten.

Das 13. Stifolderfest begann mit dem Festumzug mit Pferden und Kutschen auf der Hauptstraße in Begleitung der Fekeder Kapelle. Das Kulturprogramm am Samstagnachmittag bestritten sowohl Kulturgruppen aus dem Ort (Fekeder Kapelle, Fekeder Gemischter Chor, Tanzgruppe „Klumpenjäger“, Trícium Vokalgruppe und eine Vorstellung von Anna und Marci Wesz), als auch Gäste aus dem In- und Ausland. Nebst der Jugendtanzgruppe des Deutschen Forums Großsanktnikolaus beteiligte sich auch die Temeswarer Erwachsenentanzgruppe „Banater Kranz“ erstmalig an dem ungarndeutschen Dorffest. Wie die BZ berichtete, war der Zweck des Wochenendausflugs für den „Banater Kranz“, mit der örtlichen Tanzgruppe „Klumpenjäger“ Feked eine Partnerschaft zu schließen.
Aus dem nahegelegenen Fünfkirchen/Pécs waren das Konzertblasorchester der Pécser Eisenbahner und die Leöwey-Tanzgruppe angereist. Nach der Preisverleihung des Stifolder-Wettbewerbs gab es eine Retro-Show mit Tanzblasmusik und am Abend den Ball des Stifolderfestes mit der Tutti-Frutti-Music-Band. Gleichzeitig lagen beim Stifolderfest und im Kulturhaus die Stifolder-Würste zur Verkostung aus. Für Kinder gab es zwischenzeitlich Spielmöglichkeiten im Freien und Geschicklichkeitsspiele im Mocorgó-Spielpark, während im Haus Nr.36 ein Hof der Traditionen eingerichtet worden war.