Die vereinigten Stimmen des Banats

Internationales Kulturprojekt fördert multiethnische Traditionen

Temeswar – Musik, Bewegung und Technologie kommen mit den multiethnischen Traditionen der europäischen Kulturen aus dem Banat zusammen. Unter dem Namen „Vocile Unite ale Banatului“ (deutsch: „Die vereinigten Stimmen des Banats“) nimmt sich das kollektive Künstlerprodukt vor, die musikalischen Einflüsse des Banats zu enthüllen und als Ergebnis der Vielfalt der europäischen Kulturen, die durch Migration verschmolzen wurden, vorzustellen.
Rumänische Doina-Lieder, Trauer- oder Flötenlieder sowie Chormusik mit einem bulgarischen Sänger, traditionelle tschechische Künstler oder Rhythmen der Geigenmusik sind nur einige der Klangkomponenten des kollektiven künstlerischen Produkts, das am Wochenende vorerst in Temeswar vorgestellt wird.
Eine Klanginstallation sowie Videoprojektionen und ein Musikrezital mit gegenwärtiger rumänischer und internationaler Musik sowie Lieder aus dem Banat mit der Mezzosopranistin Claudia van Hasselt, Marius Matei und live Electronics mit Amen Feizabadi sind Teil der Show am Samstag in Temeswar. Ebenfalls innerhalb des Events wird die einzigartige Sammlung von traditionellen Instrumenten des Temeswarer Forschers und Universitätsprofessors Ovidiu Papan˛ vorgestellt. Die außergewöhnliche Vorführung findet am Samstag, dem 7. August, um 19.30 Uhr, im Kulturraum Faber (in der Peneș-Curcanul-Uferstraße 4-5) statt.

In der Zeitspanne 23. Juli bis 6. August wurde im Rahmen des Kulturprojekts eine umfangreiche Dokumentation erstellt. Die Teilnehmer haben das multikulturelle Banat erkundet und von hier ausgehend einen Dialog für eine musikalische Vision eines vereinigten kulturellen und politischen Europas gestartet. Das Ergebnis dieser Dokumentation wurde in Form eines musikalischen Audio-Video-Events zusammengestellt. Nach der ersten Vorführung in Temeswar sollen noch zwei weitere in Bukarest, am 12. November innerhalb des Meridian-Festivals, und gleich zwei Mal, am 27. und 28. November, in der deutschen Hauptstadt Berlin, stattfinden.

„Das Kulturprojekt vereint Talent mit Sehnsucht und zieht eine schöne Zusammenarbeit in Form eines musikalischen Produkts aus dem Ärmel, das eine schwer zu messende Distanz auslotet: etwas, das Menschen aus unterschiedlichen Kulturen im Banat zusammenführt und trennt“, sagt die Mezzosopranistin Claudia van Hasselt, Initiatorin des Projekts. Zusammen mit Sabina Ulubeanu (Künstlerische Leiterin des „InnerSound New Arts“-Festival und Musikkritikerin des Internationalen „George Enescu“-Festivals) und dem Komponisten Amen Feizabadi wurde das Projekt ins Leben gerufen. Ihre Initiative wird in Rumänien vom Art&Co-Verein in Partnerschaft mit rumänischen und deutschen Musikern aus Berlin, mit Musikern und Sängern aus dem Banat sowie mit der rumänischen Filmgesellschaft „Wearebasca“ und dem musikalischen Theater Collective TAN-IN in die Wege geleitet. Unterstützt wird das Projekt vom Internationalen Fonds für Koproduktion des Goethe-Instituts mit dem Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien und „Meta Spațiu“ Temeswar als Partner vor Ort.