Kronstadt - Die durch Feinstaubpartikel hervorgerufene Luftverschmutzung in Kronstadt/Brașov war das Hauptthema der Pressekonferenz, die der Kronstädter Stadtrat seitens des Deutschen Forums, Christian Macedonschi, am Donnerstag beim Sitz des Deutschen Forums abhielt. Dazu eingeladen waren auch der Vorsitzende des Kronstädter Vereins „Visum“, Mihai Tatu, und der Architekt Gruia Hilohi.
Macedonschi erinnerte daran, dass Kronstadt zusammen mit Bukarest und Jassy seit einigen Jahren in EU-Berichten als Städte genannt werden, die die zugelassenen Grenzwerte der Feinstaubemission überschritten haben. Deswegen droht Rumänien sogar ein Vertragsverletzungsverfahren. Im Falle Kronstadts ist diese Luftverschmutzung umso inakzeptabler, als die Stadt sich als rumänische Hauptstadt des Tourismus und Gebirgsstadt vorstellen will. Luftverschmutzung bedeutet eine eindeutige Minderung der Lebensqualität für Kronstädter sowie für eventuelle Investoren oder junge Leute, die hier eine Zukunft planen, unterstrich Macedonschi.
Er und die beiden Gäste nannten nicht nur die Quellen dieser Umweltverschmutzung (hauptsächlich Abgase im Straßenverkehr, Abriss- und Bautätigkeit), sondern auch Alternativen zu deren Behebung. Hervorgehoben wurde die Bedeutung der Elektromobilität in der Sicherung eines umweltfreundlichen, nachhaltigen und sicheren öffentlichen Verkehrs in Kronstadt. Dabei wird vor allem auf Trolleybusse und Straßenbahn gesetzt und nicht auf Dieselbusse. Leider ist man da beim Bürgermeisteramt und bei der öffentlichen Verkehrsregie RATBv anderer Meinung, obwohl die vom Stadtrat genehmigte Strategie für Stadtmobilität dabei missachtet wird. Die Stadt plant nämlich den Ankauf von neuen Dieselbussen über einen Kredit der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, obwohl es auch günstige Förderungen für den Ankauf von Trolleybussen oder Straßenbahnen seitens der EU gibt. Dieser Vorzug für Dieselbusse sei der falsche Weg, sagte Macedonschi, der daran erinnerte, dass die Trolleybus-Infrastruktur zum Teil bereits existiert und nur beibehalten werden müsse, also nicht besonders teuer werden müsse. Als positives Beispiel betreffend öffentlichen nachhaltigen Verkehrs wurde Klausenburg/Cluj genannt.
Macedonschi spricht sich auch für die Wiedereinführung der Straßenbahn aus, die in einer ersten Etappe von Rulmentul über den Hauptbahnhof ins neue Geschäftszentrum und dann ins Astra-Viertel verkehren könnte. Außerdem schlug er die Einführung von Schulbussen vor, die die Schüler aus den verschiedenen Stadtvierteln vor Schulbeginn zur Postwiese oder zum Waisen-hausgässer Tor bringen sollen, um so den an jedem Schultag vor allem morgens und mittags zu verzeichnenden Stau in der Inneren Stadt zu vermeiden. In der Tat: jeden Morgen bringen Eltern ihre Kinder (vor allem aus niedereren Klassen) zu den Lyzeen in der Inneren Stadt (Hontereus, Șaguna, Aprily Lajos, Mureșanu, Baiulescu) mit dem eigenen Pkw.
Christian Macedonschi richtete auch einen Aufruf an die Umweltgarde, um festzustellen, wie es mit der jedem Kronstädter zustehenden Grünfläche statistisch bestellt sei. Desgleichen forderte er und seine beiden Gäste eine genauere Überprüfung der Art und Weise an, ob und wie der beim Abriss großer Industriegelände („Tractorul“ und „Hidromecanica“) hinterlassene Schutt entsorgt wurde.