Hermannstadt – Schautafeln, Bildaufnahmen und Menschen aus Tobsdorf/Dupuş, Mediasch, Hermannstadt/Sibiu und Hildesheim/Holzminden/Göttingen (Deutschland, Niedersachsen) laden zur Besichtigung der Wanderausstellung „Das Tobsdorfer Chorgestühl und seine Restaurierung“ ein, die am Montag, dem 1. April, um 18 Uhr im Begegnungs- und Kulturzentrum „Friedrich Teutsch“ der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien (EKR) auf der Hermannstädter Fleischergasse/Mitropoliei 30 eröffnet wird.
Die kunstgeschichtliche Zielfläche der dokumentarischen Ausstellung bildet das handwerkliche Geschick des Meisters Johannes Reychmut aus Schäßburg/Sighişoara, dessen aktuelle Berühmtheit in Fachkreisen auf dem 482 Jahre alten Tobsdorfer Chorgestühl beruht. Auf gezielten Hinweis war das drei Meter hohe und mehr als vier Meter lange Holzobjekt 2002 in einem Lagerraum in Großau/Cristian (Kreis Hermannstadt) von begeisterten Holzrestauratoren der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim (HAWK) entdeckt worden. Letztere fassten den Entschluss, das stark beschädigte und von Holzwurm befallene Sitzmöbel edler Herkunft am Standort der HAWK zu restaurieren. In jahrelanger Feinarbeit wurden die wunderschönen Intarsien und Holzanteile des Chorgestühls stilgerecht rekonstruiert. November 2018 wurde das Prachtstück in der Mediascher evangelischen Margarethenkirche, seinem neuen Standort auf unbefristete Zeit, festlich eingeweiht (siehe Bericht in der ADZ von Donnerstag, dem 8. November 2018).
Die Wanderausstellung im Teutsch-Haus Hermannstadt ist auf Samstag, den 15. Juni, befristet. Diplom-Restaurator Dr. Ralf Buchholz von der HAWK wird zum Zeitpunkt der Vernissage anwesend sein und aus erster Hand spannende Episoden der Arbeit am Tobsdorfer Chorgestühl aufleben lassen.