Reschitza – Zu einem Skandal mittleren Ausmaßes kam es während der jüngsten Tagung des Kreisrats Karasch-Severin, als die Fraktion der PNL den Rücktritt des Kreisrats-Vizepräsidenten Ionu] Popovici (PMP) forderten, nachdem bekannt geworden war, dass die Polizeidirektion zur Bekämpfung des Organisierten Verbrechens und des Terrorismus DIICOT einen Pädophilenring gesprengt hat, der sich auch im Reschitzaer Kinderheim „Speranţa“ bedient hatte. Popovici verantwortet im Rahmen des Kreisrats für die Kinderheime und Krankenhäuser.
Popovici verweigerte den Rücktritt, einerseits, weil die Fakten sich vor seiner Zeit als Kreisratsvize und Verantwortlicher für die Kinderheime zugetragen hatten, andrerseits, weil er schon längere Zeit von den DIICOT-Untersuchungen in Kenntnis gesetzt worden war, aber auf Wunsch der Polizeidirektion und um die laufenden Untersuchungen und Nachforschungen nicht zu stören, die Öffentlichkeit davon nicht in Kenntnis gesetzt hatte.
DIICOT hat vergangene Woche Costel Radu, Daniel Ungur und Florea Marius Bozdorog verhaftet, drei Reschitzaer, die bereits seit Längerem im Blickfeld der Polizei wegen pädophiler Umtriebe waren und auch schon mehrmals aus diesem Grund verhaftet wurden, ohne dass Bozdorog allerdings mit Zeugenaussagen belastet werden konnte. Radu und Ungur sassen bereits lange Jahre wegen Kinderschändung im Gefängnis. Unter den Minderjährigen, die sie mittels „Geldgeschenken“ korrumpierten, waren auch einige aus dem Reschitzaer Kinderheim, die von den drei überzeugt wurden, das Heim zu verlassen.
Bozdorog wurde jüngst mit einem 13-Jährigen erwischt (allerdings kein Heimkind, sondern ein Junge, der von seinen Eltern aus einem anderen Landesteil an Bozdorog „verkauft“ wurde, wie die Polizei protokollarisch festhielt), während gegen ihn Untersuchungen wegen Menschenhandel, Handel mit Minderjährigen, sexuellem Verkehr mit Minderjährigen und Kinderpornographie liefen. Jetzt sitzt er, zusammen mit Ungur und Radu, in Untersuchungshaft.
Zu dritt hatten sie in Italien für schweres Geld einen Kinderprostitutionsring aufgezogen, für welchen sie „Nachschub“ aus Rumänien illegal über die Grenzen schleusten. In Italien spielten die drei nach eigener Bezeichnung die „Protektoren“ der sich prostituierenden Kinder.
Gegenwärtig läuft im Kinderheim „Speranţa“ eine polizeiliche Untersuchung, die weitere Hintergründe und Ereignisse sucht. Begonnen hatten die Aktivitäten des Pädophilenrings, laut bisherigen polizeilichen Erkenntnissen, 2016.