Diözese beteiligt sich an Fallstudie

Instrumente zur Diagnose von metallenem Kulturerbe ausprobiert

Zehn Objekte aus der Sammlung des römisch-katholischen Diözesanmuseums wurden am Montag beim Forschungsprojekt „unter die Lupe“ genommen. Foto: Pressebüro der Diözese Temeswar

Temeswar - Diese Woche findet in Temeswar beim Sitz des Banater Nationalmuseums der Workshop IG16215 - ENDLESS Metal statt. Dabei handelt es sich um eine Probephase des Europäischen Netzwerks für die Verbreitung tragbarer, kostengünstiger, minimal invasiver, leicht zugänglicher Analyseinstrumente für die Erhaltung des Metallerbes. Hauptveranstalter sind mittels COST (European Cooperation in Science & Technology) das Banater Nationalmuseum und die römisch-katholische Diözese Temeswar. Ziel der Arbeiten mit Experten aus Portugal, Frankreich, Polen und der Schweiz ist es, alle im Projekt bisher erworbenen Fähigkeiten zusammenzubringen, um einen repräsentativen Korpus zu analysieren und religiöse Metallobjekte aus der Sammlung des Diözesanmuseums zu diagnostizieren. Dies bietet den Teammitgliedern, aber auch eingeladenen Experten die Gelegenheit, die Analysewerkzeuge von ENDLESS Metal auf kombinierte Weise zu verwenden. Eingesetzt werden: DiscoveryMat, eine Anwendung für die Analyse von Metall- und Legierungszusammensetzungen, die es den Fachleuten/Institutionen ermöglicht, ihr Fachwissen über die Objekte, für die sie verantwortlich sind, zu verfeinern und sie somit wirksamer zu erhalten; MiCorr, eine Anwendung für das Verständnis der Korrosionsstrukturen, die auf den Metallen des Kulturerbes vorhanden und für die Festlegung geeigneter Erhaltungsstrategien unerlässlich sind; und Pleco, ein Instrument zur Identifizierung von Korrosionsprodukten, die sich auf der Oberfläche von Metallen gebildet haben, und das ihre Umwandlung (durch Reduktion) zur Stabilisierung oder Reinigung der Metalloberflächen ermöglicht. Diese drei Instrumente liefern qualitative Ergebnisse, die in den allermeisten Fällen, mit denen Restauratoren konfrontiert werden, als weitgehend ausreichend angesehen werden. Ihre große Originalität besteht darin, dass sie partizipativ sind und durch den Vergleich mit Datenbanken funktionieren, die von den Nutzern in einem Prozess des Poolings und der gemeinsamen Nutzung bereichert werden, der für die in Entwicklung befindliche Strategie der offenen Daten spezifisch ist. So ermöglichen sie den Zugang zu einer eingehenden Charakterisierung von Materialien, die den untersuchten ähnlich sind, vorausgesetzt, die Datenbanken decken ein breites Spektrum von Materialien ab, die üblicherweise in Sammlungen des Kulturerbes vorkommen. Die Fallstudie mit den Objekten aus dem Diözesanmuseum ist Teil der vierten Phase des Forschungs- und Entwicklungsprojekts. Seitens der römisch-katholischen Diözese Temeswar beteiligt sich Dr. Claudiu Călin, Diözesanarchivar und Verantwortlicher für die religiöse Kunstsammlung der Diözese. Dem Organisationskomitee gehören Dd. Angela Horvath, Restauratorin für Buntglasmalerei, und Răzvan Gavrilă, Experte für Metallrestaurierung, an, die am Restaurierungsprojekt der Domkirche zum Hl. Georg mitgewirkt haben.

COST ist eine europäische Finanzierungsorganisation für Forschungs- und Innovationsnetze. Die Aktionen tragen dazu bei, Forschungsinitiativen in ganz Europa und darüber hinaus zu vernetzen, und ermöglichen es Forschern und Innovatoren, ihre Ideen in allen wissenschaftlichen und technologischen Bereichen zu entwickeln.