Hermannstadt - Dan Fleșeriu, Trainer der Hermannstädter Basketballmannschaft CSU Sibiu, hat die Diskussion um die Nutzung der Transilvania-Sporthalle wiedereröffnet. Fleșeriu erklärte nach dem deutlichen Sieg gegenüber CSA Steaua Bukarest (81:66) am vergangenen Freitag, dass dieser „ein Wunder“ gewesen sei, da seine Mannschaft mehrere Tag lang nicht in der Halle trainieren konnte. Die Hermannstädter sind neben Großwardein/Oradea und Klausenburg/Cluj-Napoca die beste Basketballmannschaft des Landes.
„Wir sind eindeutig von der Form entfernt, die wir uns wünschen, da in der Sporthalle keine Kontinuität herrscht. Dies wirkt sich sehr auf uns aus. Die Spieler verstehen im Grunde nicht, warum sie hier sind und was wir von ihnen wollen, wenn wir nicht trainieren können. Offensichtlich müssen sich diese absurden Dinge, mit der Blasendorfer Handballmannschaft und den Kleidermessen ein für allemal ändern, wenn wir unser Ziel erreichen wollen, ein Finale zu spielen“, erklärte Fleșeriu.
Dazu sei gleichwohl angemerkt, dass die Volleyballmannschaft aus Blasendorf/Blaj, CSM Volei Alba-Blaj, zu den europäischen Spitzenklubs gehört und im vergangenen Jahr das Finale der CEV Champions League erreichte. Fleșerius Basketballer hingegen verspielten in der vergangenen Saison den sicher geglaubten Einzug in das Finale um die rumänische Meisterschaft. Die Blasendorfer müssen für ihre Europapokalspiele nach Hermannstadt ausweichen, da die dortige Halle nur 500 Personen fasst. Der Bau einer eigenen Halle für bis zu 2000 Zuschauer wurde im Sommer vom Kreisrat Alba beschlossen. Bei ihren Spielen in Hermannstadt ist die Transilvania-Halle stets voll besetzt.
Andererseits stellt sich die Frage, warum die Stadt und der Kreisrat eine Basketballspitzenmannschaft unterstützen, wenn die Grundvoraussetzungen, also ein adäquater Trainings- und Spielort, fehlen oder nicht gestellt werden können. „Wir können nicht dribbeln, wir können nicht abspielen, wir können nicht verteidigen, wenn wir nicht trainieren. Wenn wir im Park trainieren müssen, können wir keine Höchstleistung abrufen. Das müssen die zunächst verstehen, die die Transilvania-Halle verwalten und alle unsere Fans, die von uns erwarten, dass wir jedes Spiel gewinnen. Wir können nicht gewinnen, wenn wir nicht besser trainieren können und keine normalen Trainingsbedingungen haben“, erklärte Dan Fleșeriu weiter.
Dem Trainer zustimmend, äußerte sich auch Florin Iacob, Kopf der CSU-Fans. „Als die Halle vor zwanzig Jahren eröffnet wurde, wurde sie nur von CSU genutzt. Zu dieser Zeit gab es keine Messen in der Transilvania-Halle. Die Halle brauchte keine Messen. Sie sind vor sieben oder acht Jahren aufgetaucht und sind immer mehr geworden.“ Iacob ist der Meinung, dass die Halle wieder ausschließlich für Sportveranstaltungen genutzt werden sollte. „Die Kommunisten haben einen Obst- und Gemüseladen genommen und daraus eine Sporthalle gemacht. Wir nehmen eine Sporthalle und wandeln sie in einen Obst- und Gemüseladen um.“
Adrian Bibu, Leiter der Halle, erklärte: „In der Zeit, in der in der Halle des Kreises keine Veranstaltungen organisiert werden, wird sie für Trainingseinheiten zur Verfügung gestellt, kostenlos für CSU und auch kostenlos für CSS (…) In diesem Jahr ist es uns gelungen, Menschen mit Behinderung in die Halle zu bringen, die ebenfalls eine Basketballmannschaft gebildet haben und bei uns trainieren, die Kinder von Alpha Baschet zahlen bei uns, da sie ein privater Verein sind. Gleichzeitig erhielten die Jugendmannschaften von CSU die Halle kostenlos. In diesem Jahr hatten wir insgesamt sieben Messen, davon fanden nur fünf während der Saison statt. Nur fünf hatten effektiv Einfluss auf den Spielbetrieb. Beispielsweise als im Frühjahr das Play-Off anstand, haben wir alle Messen abgesagt, damit die Mannschaft die Möglichkeit zum Trainieren hat. Meines Erachtens verdient der Klub die Möglichkeit ständig trainieren zu können und ich als Leiter habe alles getan, um die Transilvania-Halle zur Verfügung zu stellen.“
Darüber hinaus erklärte Bibu, dass in den Vorschriften für die Halle festgelegt ist, dass sie auch für Bildungs-, Kultur-, politische und religiöse Veranstaltungen sowie Ausstellungen und Shows genutzt werden soll. Allerdings, so Bibu, war die Halle zu 85 Prozent mit Sportveranstaltungen belegt.
Geleitet wird die Halle vom „Öffentlichen Dienst Transilvania-Halle“ (Serviciul Public Sala Transilvania), der vom Kreisrat installiert wurde und von diesem auch kontrolliert wird, sich zum Teil allerdings selbst finanziert.
Ist die Lösung also eine neue Halle? Bibu erklärte, dass die Transilvania-Halle nicht die gesamte Nachfrage nach Sportveranstaltungen, kulturellen Veranstaltungen und Messen bewältigen kann. „Ich habe mit der Bürgermeisterin gesprochen und ihr vorgeschlagen, auf einem Gelände an der Calea Poplăcii eine Mehrzweckhalle zu errichten.“