Temeswar - Die private Diskussion zwischen dem Temeswarer Bürgermeister Nicolae Robu und dem Premierminister Sorin Grindeanu scheint doch keine Früchte getragen zu haben. Das lässt sich nämlich aus den jüngsten Aussagen von Bürgermeister Robu den Medien gegenüber schließen. „Ich kann mich nicht mit der Idee anfreunden, dass sich die Mehrzweckhalle nicht in Temeswar befinden wird“, sagte Robu während der wöchentlichen Pressekonferenz. „Egal, welche Untersuchungen man vornimmt und welche Logik man in Betracht zieht: Die Mehrzweckhalle muss an jenem Standort (Anm.d.Red.: in unmittelbarer Nähe des Dan-Păltinişanu-Fußballstadions) gebaut werden, um den Sportcampus zu ergänzen“, sagte der Bürgermeister. Sollte die Nationale Investmentgesellschaft die von ihm vorgeschlagene Location als ungeeignet empfinden, so sei er bereit, die Mehrzweckhalle aus Mitteln des Stadtbudgets bauen zu lassen, sagte Nicolae Robu. Seit etwa zwei Wochenwird in Temeswar recht heftig über das Thema „Mehrzweckhalle“ diskutiert. Es geht um den Bau einer Einrichtung mit 16.000 Plätzen, die für große Sport- und Kulturevents genutzt werden sollte. Die Stadt Temeswar hatte für den Bau dieser Halle ein Grundstück in Stadionnähe vorgesehen, während sich der Temescher Kreisrat diese Investition auf einem Grundstück, das zur Gemeinde Girok gehört, wünscht. Das Projekt soll von der Nationalen Investmentgesellschaft finanziert werden.
„Es geht hier nicht um Lokalstolz, politische Interessen oder sonst was, sondern nur um das Wohlergehen der Bürger unserer Stadt“, sagte Nicolae Robu. Seine Argumente wirken überzeugend: Eine Mehrzweckhalle, die sich in der Stadt befindet, kann nicht nur zu Fuß, sondern auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. Das Projekt der Stadtverwaltung sieht vor, dass auf dem gesamten Areal um das Păltinişanu-Stadion ein Bürgerpark mit olympischem Schwimmbecken, Konferenzräumen, Parkgaragen u.Ä. entsteht. „Experten von der deutschen Firma BAM sind im vergangenen Jahr hier gewesen und haben sich diesen Standort angeschaut. Wenn die Deutschen den Ort als gut empfunden haben, was wollen wir noch mehr“, fragte Robu rhetorisch. Vertreter von BAM Sports, einem deutschen Stadien- und Sportstättenbauunternehmen, waren im Herbst 2016 in Temeswar zu Gast und wohnten u.a. einem Treffen des Deutschsprachigen Wirtschaftsclubs Banat bei. „Wenn die Nationale Investmentgesellschaft den von uns gewählten Standort als ungeeignet empfindet, dann werden wir für dieses Projekt eigene Mittel locker machen. Es soll eine Mehrzweckhalle mit mindestens 10.000 Plätzen entstehen, nach dem Modell der Mehrzweckhalle in Klausenburg“, sagte Nicolae Robu. Woher er die dafür notwendigen etwa 20 Millionen Euro holen werde, bleibt vorläufig ungewiss. „Ich bin überzeugt, dass schließlich die Vernunft triumphieren wird und wir nicht eine Mehrzweckhalle in Temeswar und eine in Girok haben werden“, fügte der Bürgermeister hinzu.