Karansebesch – Vergangenen Mittwoch richtete der Temeswarer Unternehmer Romeo Dunca sein Schreiben an die Mitglieder des Gemeinderats von Turnu Ruieni. Er fordert die Ratsherren auf, Stellung zu nehmen angesichts der ablehnenden Haltung ihres Bürgermeisters zur Inbetriebnahme des Skigebiets am Muntele Mic (ADZ berichtete wiederholt), in das er bisher, nach eigenen Angaben, rund fünf Millionen Euro investiert hat.
Dunca zählt die Folgen auf, die seiner Meinung nach die Weigerung ihres Bürgermeisters Mihai Malaescu hat, ihm die Dokumente auszuhändigen, um alles in Betrieb zu setzen. Dieser Bürgermeister sei „Gift für die Gemeinschaft dieser Gegend”, schreibt er, denn die „Entwicklung am Muntele Mic” werde „blockiert”, bis es ein endgültiges Urteil gebe im Prozess, den er gegen die Gemeindeverwaltung angestrengt hat (ADZ berichtete).
„Euer Bürgermeister führt mittels Familienfirma teure und schlechte Arbeiten aus, mit denen er das Gemeindebudget wie eine Zecke aussaugt”, schreibt Dunca, „er verblödet die Ratsherren, Arbeiten zu akzeptieren, die von der Familienfirma des Bürgermeisters durchgeführt werden und die vorgeblich im Preis billig sind. Konkret: zur Säuberung der Staubecken fürs Trinkwasser der Gemeinde hat seine Firma die Ausschreibung zum Preis von 20.000 Lei gewonnen, nachträglich aber vom Gemeinderat eine Erhöhung des Ursprungspreises um 90.000 Lei erzwungen.”
Nicht zuletzt seien Arbeiten ohne Baugenehmigung durchgeführt worden, immer dann, wenn dazu auch Maschinen der Familienfirma des Bürgermeisters eingesetzt wurden. Das sei Methode in der Gemeinde, denn alle Investoren werden ermutigt, ruhig mit Bauarbeiten zu beginnen, die Papiere werden irgendwann nachträglich schon noch ausgestellt.
„Das ist eine Falle”, schreibt Dunca, „in die auch ich getappt bin. Ich akzeptierte, erst mal einen Holzbau zu errichten, in dem die Cassa untergebracht werden sollte und eine Ausleihstelle für Skiausrüstungen. Ich werde rasch nachträglich die Autorisierungen bekommen, versprach mir der Bürgermeister, schriftlich, wenn ich nur alles andere bis zum Beginn der Skisaison fertig habe. Als ich fertig war, forderte er, dass ich alles wieder abreiße – inzwischen war ich nämlich mit ihm zerstritten. Da ich mir von ihm aber zum Baubeginn ein Papier mit seiner eigenhändigen Unterschrift und mit seinen Versprechungen habe ausstellen lassen, saß zuletzt er in der juristischen Falle.”
Nun wartet Romeo Dunca auf eine Reaktion der Gemeinderäte aus Turnu Ruieni. Er hofft, dass diese auf Distanz zum Bürgermeister gehen. Von einem „Individuum, dass für die Gemeinschaft schädlich ist”, wie er schreibt. Es geht Dunca um Schadensbegrenzung. Dadurch, dass er die angebrochene Skisaison am Muntele Mic nicht nutzen kann, geht ihm viel Geld verloren.
Gemeindebürgermeister Mihai Maralescu, dem der Brief Duncas nicht verborgen blieb, geht in die Gegenoffensive: „Es stimmt, die Firma, die die Straße auf den Berg sauberhalten muss, gehört meiner Familie. Warum aber hat Dunca sich an der Ausschreibung für das Schneeräumen nicht beteiligt? Aber zur Firma „Br²du]ul Uria{”, die meiner Familie gehört, ist nie Gemeindegeld aus Turnu Ruieni geflossen. Das muss auch ein Romeo Dunca kapieren. Und ich habe auch keinerlei Druck auf die Gemeinderäte ausgeübt, um jene Zahlung von 20.000 Lei um 90.000 Lei zu erhöhen. Was die Baugenehmigungen und die Art und Weise betrifft, wie die ausgefolgt wurden: wenn eine Kontrolle kommen sollte, kann ich der die Dokumente zur Verfügung stellen. Auch seine Person hat keinerlei Genehmigungen für das, was er auf dem Berg gebaut hat. Seine Anschuldigungen sind unwahr und alles, was mit der Firma meiner Familie zu tun hat, ist mein Problem, nicht das von Romeo Dunca”, gab sich Mihai Maralescu den Medien gegenüber recht selbstbewusst.