Klausenburg - Dass die Orchestermitglieder der Staatsphilharmonie Klausenburg/Cluj-Napoca „Transilvania“ noch vor September ihre reguläre Tätigkeit aufnehmen müssen, ist dem Enescu-Festival geschuldet, aber nichtsdestotrotz mit Proben für ein ansprechendes Programm verbunden. Denn keines von allen drei Werken, die am Donnerstag, dem 31. August, um 19 Uhr im Auditorium Maximum der Babeș-Bolyai-Universität zur Aufführung gelangen, zählt in der Welt der Klassik und des Symphonischen zum Standardrepertoire. Dabei setzt der Abend mit der gerade vier Jahre alten Komposition „Nymphéa“ von Doina Rotaru (Jahrgang 1951) aus Bukarest an, die entsprechend ihrer Überschrift und frei nach dem Buch „Die Gischt der Tage“ des französischen Jazzmusikers und Schriftstellers Boris Vian (1920-1959) typische Farben und das Spezifische von Seerosen zum Klingen bringt. Sogar ein Zitat von Duke Ellington hat Doina Rotaru in die Lautmalerei für Kammerorchesterbesetzung verbaut. Im Kontrast zu ihrem Stück spielt Solist Andrei Gologan an zweiter Stelle des Abendprogramms das Konzert für Klavier und Orchester von Benjamin Britten, auf dessen vielfältige Schlagzeug-Partien die Musiker und ihr Publikum gleichermaßen gespannt sein dürfen. Zum Schluss des Saison-Auftakts der Staatsphilharmonie „Transilvania“ folgt die sehr selten gespielte Symphonie Nr. 1 in f-Moll von Dmitri Schostakowitsch, die der politisch zeitlebens unbeirrbare und feine Satiren auf linke wie rechte Diktaturen entwerfende Komponist als Abschlussarbeit seines Studiums am Leningrader Konservatorium vorlegte. Die Leitung des Konzerts hat der aus den USA gebürtige Musiker und Chefdirigent der Nordwestdeutschen Philharmonie Jonathon Heyward inne. Samstagmittag, am 2. September, leisten die Orchestermitglieder der Staatsphilharmonie „Transilvania“ um 13 Uhr im Konzertstudio des Rumänischen Rundfunkorchesters mit demselben Programm unter seinem Dirigat auch die Eröffnung der für sich selbst stehenden Konzertreihe des Enescu-Festivals, die am selben Ort inländisch ausgesuchten Ensembles vorbehalten ist. Die Welturaufführung der Tondichtung „Nymphéa“ von Doina Rotaru fand im Mai 2019 ebendort statt.