Temeswar - Die Russlanddeportation der Siebenbürger Sachsen nach dem Zweiten Weltkrieg, wie eine „Alptraumreise“ – das ist das Thema des Dokumentarfilms, der am Freitag, den 28. Oktober, in Temeswar/Timişoara gezeigt wird. Das Demokratische Forum der Deutschen im Banat (DFDB) zeigt die bittere Lebenserfahrung einiger Russlanddeportierten im Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus (AMG) um 15 Uhr. Bei der Filmvorführung wird auch der Regisseur Florin Besoiu dabei sein.
Der Film hat im Vordergrund die Erzählungen von vier Personen, zwei Frauen und zwei Männern, die in Mühlbach/Sebeş gelebt haben und in die Sowjetunion deportiert wurden. Grete Zink, Agnetha Fakner, Christian Dahinten und Friedrich Mauksch erinnern sich an die schweren Zeiten. Einerseits wird in dem 46-minütigen Film die Deportation der beiden Frauen nacherzählt, andererseits die Geschichte von Christian Dahinten, der seinen Vater in Russland verloren hat. Friedrich Mauksch hat es zwar geschafft, sich rechtzeitig bei einer rumänischen Familie zu verstecken, seine Mutter wurde deswegen jedoch öfters zur Polizei bestellt und bedroht, an Stelle ihres Sohnes deportiert zu werden. Letztendlich wurden sie und ihr Sohn nicht mehr nach Russland geschickt, da keine weiteren Deportationen aus Mühlbach organisiert wurden. 177 Personen wurden 1945 aus Mühlbach nach Russland zur Zwangsarbeit deportiert.
Florin Besoiu ist ein junger Regisseur aus Mühlbach. Er hat Jahre lang als Schauspieler am Hermannstädter Staatstheater und als Schauspiellehrer gearbeitet. Besoiu hat bis jetzt die Regie von acht Kurzfilmen übernommen und bereits an mehreren Filmfestivals teilgenommen. „Die Alptraumreise“ ist Besoius bisher längster Film.