Kronstadt – Der im Sommer bei der Gala der Gopo-Preise als bester rumänischer Dokumentarfilm gekrönte Streifen, „Distanța dintre mine și mine“ (Die Entfernung zwischen mir und mir) von Mona Nicoară und Dana Bunescu, ist heute, am 17. Dezember, ab 18 Uhr, online zu sehen. Die Ausstrahlung ist kostenlos auf der Facebook-Seite des Kulturvereins „Artburg“ zu sehen und ist Teil einer Serie mehrerer Film-Projektionen, die im Rahmen des internationalen Projekts zur Förderung des non-fiktionalen Films, „KineDok“, stattfinden. Es ist das sechste Jahr, dass es diese Initiative auch in Kronstadt/Brașov gibt, landesweit wird es in zahlreichen Städten durchgeführt und vom Verein One World Romania koordiniert.
„Die Entfernung zwischen mir und mir“ zeigt die Gegenüberstellung der umstrittenen Dichterin Nina Cassian mit einem reichen Filmarchiv, Musik, Gedichten, Fernsehauftritten, einmaligen privaten Aufnahmen und erstaunlichen Dokumenten, welche die Securitate über sie hatte. Das öffentliche Archivmaterial ergänzt die in Amerika lebende Cassian mit persönlichen Erinnerungen. Die Autorinnen des Films schneiden die Bilder zu einem komplexen Portrait über Cassians Leben und deren Überzeugungen zusammen.
Am 14. und 21. Januar werden zwei weitere Online-Ausstrahlungen angeboten. Unter dem Titel „Sahia Vintage“ werden im kommenden Monat fünf kurze Dokumentationen aus kommunistischen Zeiten gezeigt. Eine davon, „Reportaj de la Steagu Ro{u“ dauert 19 Minuten und bietet einen Einblick in die Lebensbedingungen, die die Arbeiter des Steagul-Ro{u-Lkw-Werks durch die neu errichteten Wohnblocks, 1956, hatten. Auch alle weiteren Schwarz-Weiß-Streifen präsentieren das Thema des Wohnens in Rumänien in kommunistischen Zeiten.
„KineDok in Kronstadt“ wird mit einem serbischen Film beendet, „Die Serbin“ (Srbenka), in dem Regisseur Nebojša Slijepcevic die Proben für eine kontroverse Theatervorstellung in der Regie von Oliver Frljic verfolgt. Dieses behandelt die wahre Geschichte einer zwölfjährigen Kroatin, die während des Kroatienkriegs, gemeinsam mit ihrer Familie entführt und ermordet wurde. Die Mörder wurden gefasst, aber nie verurteilt.
Alle diese Ausstrahlungen stehen landesweit kostenlos zur Verfügung der Facebook-Nutzer, unter „Artburg“. Weitere neue Produktionen aus der Tschechischen Republik, der Slowakei, Ungarn, Kroatien, Polen, Bulgarien und Rumänien sind in den sozialen Medien auch unter „KineDok Romania“ zu sehen.