Dorfmuseen werden interaktiv

Nach Oltenien, der Marmarosch, der Dobrudscha, der Walachei und der Moldau kommt jetzt das Banat hinzu

Reschitza – „Das Museum – von der Dorfstraße auf den Bildschirm. Banat“ nennt sich das Projekt, durch welches in Dorfmuseen des Banats gesammeltes Kulturgut zu interaktiven „Exponaten“ in 3D umgewandelt wird, die direkt am Telefon oder auf dem PC „besucht“ werden können. Das Banat ist dabei die bereits sechste „Station“ der Umsetzung der Initiative von Real Tour Ro in der Kofinanzierung der Verwaltung des Nationalen Kulturfonds AFCN. Zu besichtigen sind die bisherigen Ergebnisse auf www.muzeedelasat.ro. 

Aus dem Banater Bergland kommen sechs ländliche Museumskollektionen und eine archäologische Ausgrabungsstätte hinzu: Die Sammlung „ästhetischer Mineralogie des Eisens“, die Constantin Gruescu in Eisenstein angelegt hat/Colecția de Mineralogie Estetică a Fierului, Ocna de Fier; Die archäologische Ausgrabungsstätte des Römercastrums Tibiscum von Jupa/Situl Roman Tibiscum, Jupa; Das Dorfmuseum von Gherteniș/Muzeul Satului, Gherteniș; Die ethnografische Sammlung von Dorin Ioan Ciocănel in Răcășdia/Muzeul de Etnografie „Dorin Ioan Ciocănel“, Răcășdia; Das Gemeindemuseum von Bozovici/Muzeul „Almăjul, vatră strămoșească“; das Gedenkhaus/Casa Memorială „Muzeu Novacovici“ in Gârbovăț; Das Dorfmuseum der Mühlengemeinde/Muzeul Satului Efimie Murgu und Das tschechische Haus/Casa Cehească in Gârnic/Weizenried. Befremdlich, dass die Heimatstube von Wolfsberg/Gărâna nicht auf dieser Liste steht.

Die Dokumentationsphase für dieses Projekt begann am 14. Oktober und endet heute. Es wurden Videoaufnahmen für die virtuellen „Rundschauen“ gemacht, fotografiert, 3D-Rundblicke realisiert. Die Informationen werden danach auch redigiert und ins Englische übersetzt, so dass die offizielle Projektlancierung „irgendwann gegen Jahresende“ stattfinden wird. Die Endresultate werden sowohl auf www.muzeedelasat.ro als auch auf Google Maps zugänglich sein.

Zusätzlich und als Rumänien-Premiere gibt es noch eine mobile Anwendung unter dem Titel „Muzee de la sat“, die über Android oder iOS zugänglich sein wird. Dort werden dann rund 100 einschlägige Einrichtungen besichtigt werden können, die das materielle Kulturerbe im ländlichen Raum dokumentieren. Zusätzlich zu dem jetzt Dokumentierten gibt es dort dann auch historische Texte, interaktive Landkarten und Besichtigungsrouten.

Mit dem Projekt sollen verantwortungsbewusster Tourismus und Möglichkeiten der Erziehung durch Kultur gefördert werden. Projektmanager Cosmin Murărașu formulierte es so: „Die Museen im ländlichen Raum sind nicht nur Räumlichkeiten, wo Vergangenheit zelebriert wird, es sind lebendige Bezugspunkte der ländlichen Gemeinschaften. Durch die 3D-Technologie machen wir sie Besuchern zugänglich, indem wir sie zu Erfahrungen umgestalten, die jedem zugänglich werden, egal, wo er sich gerade befindet.“