Vor 14 Jahren haben 15.000 Personen ihre Ersparnisse, oder den als angemessen betrachteten Finanzüberschuss des eigenen Haushaltes in das Projekt gesteckt: Dracula Park nannte es sich und sollte in Version 1.0 neben Schäßburg/Sighişoara, in dem Naturreservat Breite Gestalt annehmen. Dann kam Version 1.1 neben Bukarest bei Snagov, Version 1.2 neben Târgovi{te und dann haben auch die 15.000 Investoren, das Zählen der Versionen aufgegeben und den Verlust des investierten Geldes akzeptiert. Wo die 2001 gesammelten Millionen geblieben sind (das Projekt war von der Năstase-Regierung auf 30 Millionen angesetzt worden) ist bis heute genauso klar, wie das Geburtsjahr oder der Geburtsort des Namensgebers des Parks, nämlich „angenommen, aber nicht nachgewiesen“. Eines muss man jedoch lassen: die Internetseite von 2001 funktioniert auch heute mit flatternden Fledermäusen, einem Kitsch-Hintergrund, einer lateinisch verfassten Einführung und einer Liste von guten Absichten.
Nun kündigte Simona Man (PP-DD), Vorsitzende der Nationalen Behörde für Tourismus, anlässlich ihrer Beteiligung an einer Fachmesse in Madrid das Wiederaufwärmen des Projektes an, allerdings in Version „Ţepeş Park“ (2.0?), irgendwo auf halber Strecke zwischen Schäßburg und Kronstadt/Braşov. Welches wäre die Begründung für die Wahl des nicht namentlich angegebenen Standortes? Die Verbundenheit der beiden Städte aus Siebenbürgen, mit dem von Bram Stoker, als Vorbild für seine Romanfigur genommenen walachischen Fürsten Vlad III. Schäßburg wird als Geburtsort angenommen, doch den Nachweis hat noch niemand erbringen können, die erste urkundliche Erwähnung von Vlad III. ist vom 20. Januar 1437 und beschränkt sich auf die Worte „mein zweiter Sohn“ in einem Schreiben seines Vaters. Wann und wo dieser zur Welt gekommen ist, wird nicht angegeben.
Mit Kronstadt ist es etwas einfacher, dafür haben wir die Geschichte des „dracole wayda“, als Handschrift, Wiegendruck oder Nachdruck, begleitet von dem abgebildeten Holzschnitt, oft auch als Spiegelbild gedruckt. Die Türme und Mauern im Hintergrund sollen die von Kronstadt im Frühling 1460 sein, die Zeitspanne, in welche die Biografen des Fürsten seinen Raubzug ins Burzenland ansetzen. Im Text werden konkret, die verschwundene Jakobskapelle und die geplünderte und niedergebrannte Kirche in Bartholomä erwähnt.
Ein Standort dazwischen wäre also eine faire Lösung, doch wer soll den thematischen Freizeitpark bauen und wie und wer soll das Geld aufbringen? Käufer für Aktien werden sich nach der Pleite von Version 1.0 und Folgende wohl kaum noch finden.