Temeswar (ADZ) - Die Stadt Temeswar/Timișoara schließt sich der internationalen Welle der Solidarität mit der Ukraine an und begeht den dritten Jahrestag seit der russischen Invasion im rumänischen Nachbarland. In der Bega-Stadt laufen derzeit eine Reihe von Veranstaltungen, die diesen dritten Jahrestag begehen. Zwischen dem 20. und 24. Februar sind Initiativen vorgesehen, die darauf abzielen, die ukrainische Gemeinschaft zu unterstützen und die Realität des Konflikts und des andauernden Kampfes um Freiheit in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.
„Wir leben in unruhigen Zeiten, und die jüngsten geopolitischen Veränderungen sind zutiefst beunruhigend. Es ist wichtig, unseren Grundwerten treu zu bleiben: Inklusivität, Menschenrechte und Solidarität mit der Ukraine. Am 24. Februar 2025 jährt sich der Einmarsch in die Ukraine zum dritten Mal, und aus diesem Anlass organisieren wir in Temeswar Aktivitäten zur Unterstützung der Ukraine. Wir laden die Gemeinschaft ein, sich uns an diesem Tag der Reflexion und Solidarität anzuschließen“, so Flavius Ilioni, Vorsitzender des LOGS-Vereins.
Die Events haben am Donnerstag begonnen, als im Ambasada zehn Jahre seit der Eröffnung des Temeswarer Kulturzentrums gefeiert wurden. Flüchtlinge aus der Ukraine, die sich in den letzten Jahren in der Bega-Stadt niedergelassen haben, bereiteten dabei traditionelle Gerichte und gaben so der örtlichen Bevölkerung als Geste der Solidarität einen Vorgeschmack auf die ukrainische Esskultur.
Am Sonntag, dem 23. Februar, geht die Veranstaltungsreihe beim Temeswarer Sitz der Union der Ukrainer aus Rumänien weiter. Ein Rundtischgespräch findet hier ab 14 Uhr statt. Vertreter der Gemeinschaft setzen sich zum Thema ukrainische Resilienz und Unterstützung der Zivilgesellschaft aus. Der Abend wird ab 19.30 Uhr im Victoria-Kino mit der Vorführung des Dokumentarfilms „IZOLYATSIA“ fortgesetzt. Der Film zeigt die Existenz von Gefangenenlagern in Donezk und die verheerenden Auswirkungen des Konflikts auf die Menschheit.
Am Montag, dem 24. Februar, wird um 18 Uhr an der West-Universität Temeswar die Ausstellung „Der Preis der Freiheit“ eröffnet. Sie versammelt grafische Arbeiten von Studenten und Kuratoren aus Kiew, die die dramatischen Opfer des Unabhängigkeitskampfes illustrieren. Ab 19 Uhr findet erneut der „Freiheitsmarsch“ statt – eine Gedenkveranstaltung, an der Mitglieder der ukrainischen Gemeinschaft und ihre Unterstützer teilnehmen können. Die Route führt von der West-Universität, am Temeswarer Rathaus und der orthodoxen Metropoliten-Kathedrale vorbei, dann über den Opernplatz, an die Nationaloper, über den Freiheitsplatz, bis zum LOGS-Haus, in der }ebea-Straße 12. Der Abend endet vor Ort mit der Veranstaltung „Die Wärme der Resilienz“, bei der die Teilnehmer Gedanken, Botschaften der Unterstützung und Momente der Gemeinschaft austauschen werden.
„Wir müssen jeden Ukrainer in Temeswar zu einem Botschafter seiner Kultur machen, der mit seiner Identität verbunden ist. Obwohl viele kulturelle Initiativen entstanden sind, haben wir das Gefühl, dass wir den Informations- und Kulturkrieg verlieren. Solidaritätsveranstaltungen wie die am 24. Februar sind wichtig, um die Propaganda zu bekämpfen und den ukrainischen Widerstand zu unterstützen“, sagt Eugenia Rozbytska, Vorsitzende des Kulturvereins FAINA UA.
Die Veranstaltungsreihe wird von der LOGS – Gruppe sozialer Initiativen, dem Kulturverein FAINA UA, der Temescher Jugendstiftung FITT Temeswar, dem Temeswarer Sozialamt (DAS) und der Union der Ukrainer in Rumänien – Filiale Temesch/Timi{ organisiert. Unterstützt wird sie dabei von der Stadt Temeswar, dem Victoria-Kino, der West-Universität, der Nationalen Universität für Kultur und Künste Kiew, dem Polnischen Institut Bukarest und IZOLYATSIA, der Plattform für Kulturinitiativen, unterstützt von der Botschaft der Ukraine in Rumänien.