Drei neue Ehrenbürger für Temeswar

Die feierliche Sitzung zum Stadtfest von Temeswar wurde am Samstag im Capitol-Saal der Banater Philharmonie gehalten. Foto: Bürgermeisteramt Temeswar

Temeswar – Am vergangenen Wochenende wurden 105 Jahre rumänischer Verwaltung in der Bega-Stadt gefeiert. Die Stadtfeier von Temeswar/ Timișoara wird seit Jahren immer am 3. August begangen. Zu diesem Anlass fand eine Reihe von Veranstaltungen statt. In der feierlichen Sitzung im Capitol-Saal der Banater Philharmonie wurden am Samstag auch drei neue Ehrenbürger für Temeswar gewürdigt.

Im Jahr 2024 wurden somit der Kunstkritiker und Journalist János Szekernyes, die ehemalige Turnerin und Olympiasiegerin Maria Olaru und der Unteroffizier Adrian Sergiu Ola, Teilnehmer an den Invictus Games, zu Ehrenbürgern von Temeswar ernannt. „Heute ehren wir die Vergangenheit Temeswars, aber wir ehren auch drei Temeswarer, die Ausdauer und Widerstandsfähigkeit angesichts der Herausforderungen gezeigt haben“, sagte dabei der Temeswarer Bürgermeister Dominic Fritz.

Ioan (János) Szekernyes ist als Förderer der Kultur der ungarischen Minderheit in Rumänien anerkannt. Er hat mehr als 20 wichtige Bände für die Kulturlandschaft von Temeswar geschrieben. Zuvor hatte er den Preis und andere Ehrungen von der ungarischen Gemeinschaft und den lokalen Behörden erhalten. „Mein ganzes Leben lang habe ich in Temeswar gearbeitet, aber nicht mit dem Gedanken, ein Ehrenbürger zu werden, sondern seit ´65 bin ich ein einfacher Bürger dieser Stadt. Hier habe ich wesentliche Studien veröffentlicht, unter anderem habe ich auch an der BanatEnzyklopädie mitgearbeitet – den beiden Bänden, die bisher von der Zweigstelle der Rumänischen Akademie in Temeswar veröffentlicht wurden“, sagte János Szekernyes, nachdem er die Auszeichnung erhalten hatte.

Die ehemalige Turnerin Maria Olaru – Olympiasiegerin (2000), Weltmeisterin (1999) und Europameisterin (1998) – ist eine emeritierte Sportmeisterin. Sie wurde in der Vergangenheit mit nationalen Auszeichnungen geehrt und vertritt das Rumänische Olympische und Sportkomitee (COSR) an der Internationalen Olympischen Akademie in Olympia. „Ihr wisst alle, dass ich aus der Region Moldau komme. Warum ich Temeswar zu meiner Wahlheimatstadt gewählt habe? F²lticeni war für die ersten sieben Jahre meines Lebens meine Heimat, Diemrich/Deva – wo ich 13 Jahre verbracht habe – hat mich zum Menschen geformt, und Temeswar hat mir die Möglichkeit gegeben, mich zu vervollkommnen und die Frau zu werden, die ich heute bin. Ich danke Ihnen von ganzem Herzen für diese Herzlichkeit, dafür, dass Sie mich aufgenommen haben. Über meine sportliche Karriere kann ich nur das sagen: Es gibt keine Magie, es gibt nur harte Arbeit, Opfer, Entschlossenheit und, sagen wir, auch ein bisschen Glück“, sagte die ehemalige Turnerin, nachdem sie ihre Auszeichnung überreicht bekommen hatte.

Der dritte neue Ehrenbürger von Temeswar ist der Unteroffizier Adrian Sergiu Ola. Ola hat seit 2006 an mehreren internationalen Friedensmissionen teilgenommen, wurde aber 2013 in Afghanistan schwer verwundet. Danach wurde er für gesundheitlich eingeschränkt erklärt, konzentrierte sich aber auf den Sport und vertrat Rumänien 2022 und 2023 bei den Invictus Games – beim internationalen Sportereignis für Soldaten, die Verletzungen im Einsatz und Dienst oder durch Erkrankungen an Körper und Seele bleibende Beeinträchtigungen erlitten haben. „Ich bin ein einfacher Mann, der seit seinem 21. Lebensjahr gekämpft, gearbeitet und alle notwendigen Opfer gebracht hat, um zur Verteidigung des Landes und des rumänischen Volkes beizutragen, um mein Volk aus Temeswar bei allen Einsätzen, die ich durchgeführt habe, ehrenvoll zu vertreten. Die traumatische Erfahrung, die ich gemacht habe, schränkt mich medizinisch ein, aber dank des Invictus-Projekts, habe ich gelernt, durch den Sport für Rumänien weiterhin zu kämpfen“, sagte Adrian Ola.

Ana Cârjea und Fabian Cristea, die einzigen Schüler aus Kreis Temesch/Timiș, die den Notendurchschnitt 10 bei der Abiturprüfung bzw. beim Landestest für die achte Klasse erhalten haben, wurden mit dem besonderen Preis für Akademische Exzellenz von Bürgermeister Dominic Fritz ausgezeichnet.