Dritter Ausschreibungsanlauf für Erdgaspipeline

Karansebesch – Am 29. Mai sollte der Ausschreibungszuschlag für den Bau der Erdgaspipeline zwischen dem westoltenischen Prunișor und dem Nordbanater Jupa bei Karansebesch bekanntgegeben werden, durch welche 12.000 Haushalte und fast tausend öffentliche Einrichtungen mit Erdgas versorgt werden sollten. Die Ausschreibung war am 15. Juni 2023 gestartet worden. Es war der zweite Anlauf. Am 30. April 2024 war still und heimlich bekanntgegeben worden, dass die Ausschreibung storniert und eine neue, die dritte, anstehe… Die nun gestartet ist.

Die 160 km lange Pipeline, an die letztendlich rund 50.000 Bewohner des nördlichen Banater Berglands Hoffnungen auf eine umweltschonendere Heizung/Wärme knüpfen, soll(te) die Gemeinden Armeniș, Buchin, Bucoșnița, Cornea, Domașnea, Mehadia, Slatina Timiș, Teregova, Topletz/Topleț und Turnu Ruieni sowie deren eingemeindete Dörfer und den Bade- und Luftkurort Herkulesbad/Băile Herculane samt Stadt Herkulesbad mit Erdgas versorgen, das aus dem Kaspischen Raum kommt und über die Ost-West-Pipeline BRUA versorgt wird.

Neben rund 12.000 Haushalten sollen 136 Schulen, Rathäuser, medizinische Einrichtungen, Kulturheime, Kindergärten usw. sowie 231 Unternehmen versorgt werden. Die Kapazität der zu bauenden Pipeline wird mit 394 Millionen Kubikmeter im Jahr angegeben.
Die geplante Bauzeit der Pipeline wird auf 24 Monate beziffert. Drei Viertel der zu bauenden Erdgasleitung liegen im Banater Bergland, ein Viertel im Landeskreis Mehedinți, also im westlichen Südrumänien/Oltenien. Das Projekt ist dem öffentlichen Raum schon im Sommer 2020 vorgestellt worden (ADZ berichtete) und per Regierungsbeschluss HG 616 im Juli 2020 zu einem „Projekt von Nationaler Bedeutung“ erhoben worden. Wieviel Realwert ein solcher „Rang“ hat, zeigt allein schon die Tatsache, dass die erste Ausschreibung für die Entwurfsarbeiten erst im März 2023 (!!) erfolgte. Nun läuft die dritte Ausschreibung, weil mal technische Details des Ausschreibungskatalogs, den Transgaz als Auftraggeber zusammenstellte, mal der angebotene Höchstpreis für die Umsetzung nicht stimmen konnten, oder weil sonstige Mängel der Vorgangsweise von den Interessenten erfolgreich beanstandet wurden.

Das Vorhaben ist in vier Teilabschnitte unterteilt worden. Inzwischen ist bei jeder Ausschreibung das Preisangebot seitens Transgaz erhöht worden, bei der jetzt laufenden um 6,2 Millionen Lei auf insgesamt 489,3 Millionen Lei. Angebote können bis einschließlich am 25. Juni gemacht werden.