Reschitza – Mit dem Paketdienst der Hermannstädter Firma Atlassib ist vor einigen Wochen ein Halb-Kilo-Päckchen aus Spanien in Reschitza/Reşiţa angekommen, das die Aufmerksamkeit der Polizeioffiziere der Dienststelle zur Bekämpfung des Organisierten Verbrechens DIICOT und ihrer Staatsanwälte erregt hat. Zwei Jugendliche waren seit Anfang Februar in ihrem Visier, vor allem Robert Danny Panaite, ein Angestellter des Reschitzaer Rathauses, der über seine Verhältnisse lebte. Bald war den Leuten von DIICOT klar, dass er sich mit der Beschaffung und dem Verbreiten von Risikodrogen beschäftigte, die er in Reschitza und Temeswar/Timişoara an Jugendliche verkaufte, portioniert oder en gros. Die Drogen kamen aus Nordafrika über spanische Zwischenhändler, ebenfalls Staatsbürger Rumäniens, wie die Abhörprotokolle seiner Telefonate ergaben. In dieser Causa sind die rumänischen Zwischenhändler aus Spanien bislang nicht enttarnt.
Panaite selber hielt sich bei der Annahme der Päckchen aus Spanien zurück. Dazu hatte er den Bruder seiner Lebensgefährtin, Gabriel Ionuţ Săutiuţ, gewonnen, der sich, in Kenntnis des Inhalts der Päckchen und für ein kleines Entgelt, als übernehmender Kurier benutzen ließ.
In einem ersten Kommuniqué vermerken die DIICOT-Staatsanwälte: „Der Angeklagte Panaite hatte dem Angeklagten Săutiuţ mitgeteilt, dass er ein Päckchen mit einem halben Kilo Haschisch aus Spanien erwartet, das er an eine Person in Temeswar weiterverkaufen wollte.“ Daraufhin seien die beiden zum Sitz der Speditionsfirma Atlassib gegangen, wo Săutiuţ das Päckchen auslöste und beide damit in Richtung Stadtzentrum gingen. Beim Stadtpark „Cărăşana“ stellten die DIICOT-Offiziere und –Staatsanwälte die beiden. Im DIICOT-Kommuniqué dazu steht: „Das Paket, das die beiden mit sich trugen, enthielt mehrere Lebensmittel in versiegelten Paketen und eine gelbe Plastikdose mit blauem Deckel, auf dem stand: „Goddy cao“. Die Dose fasste 800 Gramm und war entsiegelt. Darin befand sich Kakao und fünf separat verschweißte Päckchen aus transparentem Plastik, die mit braunem und grünem Klebeband fest umwickelt waren und einen stechenden Geruch verbreiteten.“ Die anschließenden Laboranalysen ergaben, dass es sich um Cannabis handelte. Robert Danny Panaite gab vor den DIICOT-Staatsanwälten nichts zu, worauf ihn das Kreisgericht Karasch-Severin für Import und Verkauf von Risikodrogen zu drei Jahren auf Bewährung verurteilt hat und ihn für dieselbe Periode unter Justiz- und Polizeikontrolle stellte. In dieser Zeitspanne muss er zusätzlich 90 Tage freiwilligen Arbeitsdienst auf Anweisung des Reschitzaer Rathauses zum Nutzen der Gemeinschaft ableisten. Sein Handlanger Gabriel Ionuţ Săutiuţ wurde auf Bewährung für zwei Jahre verurteilt und bleibt in dieser Zeitspanne ebenfalls unter Beobachtung. Ihm wurde Komplizenschaft vorgeworfen. Er hat die Tat zugegeben. Er muss ebenfalls 90 Tage freiwilligen Arbeitsdienst leisten, aber an seinem festen Wohnsitz, in der Gemeinde Hidişelu de Sus im Verwaltungskreis Bihor.