Drohnen über Karansebesch

Ein Katastrophenschutzprojekt der Stadt mit Serbien

Karansebesch - Das Rathaus von Karansebesch und das Innenministerium Serbiens setzen ein gemeinsames Projekt im Bereich des Katastrophenschutzes um. Den Vertrag dazu unterzeichneten jüngst Bürgermeister Ion Marcel Vela und der bevollmächtigte Vertreter des serbischen Innenministeriums, Milun Prokopijevic, im Karansebescher Rathaus.
Die beiden Seiten werden als Folge dieses Projekts mit mehreren Drohnen ausgestattet, die für Beobachtungen im Gebirgs- und Hochgebirgsraum sowie in schwer zugänglichen Gegenden konzipiert und u. a. mit Spitzentechnik zur Rettung von Menschen vor dem Bergtod ausgestattet sind. Dazu Bürgermeister Ion Marcel Vela: „Ich weiß nicht, ob es in Rumänien eine weitere Kommune gibt, die über Überwachungsdrohnen verfügt, die der Menschenrettung dienen. Hier, bei uns, werden drei stationiert sein. Das ist nicht nur eine Premiere für das Banater Bergland. Hätten wir die in jenem Winter zur Verfügung gehabt, als die zwei Meteorologen unterwegs zu ihrem Beobachtungsposten sich im Schneesturm auf dem }arcu-Hochplatteau verirrt haben und erfroren sind – sie lebten wahrscheinlich heute noch.“

Milun Prokopijevic vom serbischen Innenministerium setzt dafür stark auf die rumänisch-serbische Zusammenarbeit mittels dieser Drohnen: „Wir haben Grenzabschnitte, die nur von der Luft aus überwacht werden können und das ist manchmal wegen der Witterungsbedingungen mit hohem Risiko verbunden. Da werden vereinbarungsgemäß auch die ‘rumänischen Drohnen’ eingesetzt werden müssen, wenn wir unsere Rettungspflicht zu erfüllen haben. Dazu sind solche gutnachbarschaftlichen Projekte ideal, für welche die EU anscheinend das entsprechende Verständnis – und das Geld – aufzubringen bereit ist.“
Der Gesamtwert des Projekts liegt bei 2,3 Millionen Euro, wobei 1,2 Millionen Euro – einschließlich der Gegenfinanzierung von der rumänischen Regierung – Karansebesch zufällt und fast genau so viel der serbischen Seite. Die Bevölkerung in Karansebesch hingegen ist – den Internetkommentaren auf die Bekanntgabe des Rathauses zufolge – nicht restlos begeistert von einem Drohnenprojekt für ihre Stadt: „Drohnen haben Karansebesch gerade noch gefehlt!“, heißt es da, „ich glaube kaum, dass meine Mutter begeistert sein wird, wenn sie hört, wofür unsere Stadt das Geld vergeudet. Dieses Rathaus scheint keine Grenzen mehr zu kennen, wenn es ums Angeben geht!“