Dualer Berufsschulunterricht als Erfolgsweg

Für das kommende Schuljahr stellt Reschitza 151 Einschulungsplätze zur Verfügung

Reschitza – Im Reschitzaer Rathaus sind am vergangenen Wochenende die Partnerschaftsverträge für den dualen Berufsschulunterricht im Schuljahr 2020/21 unterzeichnet worden. Der Vertreter des Schulinspektorats, der Stellvertreter der Generalschulinspektorin, Constantin Nicolăescu (PSD), Vertreter von Unternehmen, die Praktikumsplätze anbieten, und Bürgermeister Ioan Popa (PNL) – die drei Partner für den dualen Berufsschulunterricht - einigten sich für das Schuljahr 2020/2021 auf 151 Studienplätze in zehn Berufen.

„Damit haben wir mit unseren Unterschriften den Weg geebnet für das kommende Berufsschuljahr“, sagte Bürgermeister Ioan Popa, ein begeisterter Anhänger und Verfechter des dualen Berufsschulunterrichts. „Das Rathaus Reschitza, die Schulen, die dualen Berufsschulunterricht anbieten – das Technische Kollegium, das Wirtschaftskollegium des Banater Montangebiets – und Vertreter von 35 Unternehmungen sowie der Vertreter des Schulinspektorats haben den Rahmen geschaffen für die nächstjährigen neunten dualen Berufsschulklassen von Reschitza. Die 151 Studienplätze für Absolventen der achten Klasse verteilen sich auf die Ausbildungsberufe Schweißer, Elektriker, Automechaniker, Schreiner, Kellnerinnen und Kellner, Köche/Köchinnen, Hotelfachleute, Bäcker, Kuchenbäcker und Handelsfachangestellte.“

Das Rathaus Reschitza sichert allen Berufsschülern, die von außerhalb von Reschitza kommen, gratis Unterkunft und Verpflegung. Staatlicherseits bekommen die Schülerinnen und Schüler Stipendien von 200 Lei monatlich, die vom Unternehmen, wo das Praktikum absolviert wird, verdoppelt werden.

Das laufende Schuljahr ist für die duale Berufsausbildung in Reschitza sehr wichtig, weil die erste Absolventengeneration die Schule verlässt. Es ist sozusagen das „Jahr der Wahrheit“ für den dualen Berufsschulunterricht an der Bersau. Der übrigens, wie sonst nirgends im Land, in Reschitza sehr tiefe Wurzeln hat. Denn das, was bis in die späten 1950er Jahre als „Reschitzaer Modell“ des Berufsschulunterrichts bekannt war – die Berufsausbildung durch und mit den Reschitzaer Werken – war ein Vorläufermodell dessen, was man heute „dualen Berufsschulunterricht“ nennt. Allgemein ist man in Reschitza sehr gespannt auf Qualität und Fähigkeiten der ersten Absolventengeneration des neu aufgenommenen Berufsschulunterrichts im dualen System. Fakt ist, dass seit Wiederaufnahme dieses Unterrichtssystems die Zahl der interessierten Schüler von Jahr zu Jahr konstant gestiegen ist.

Besonders stolz ist Bürgermeister Popa auf die Tatsache, dass sein Bürgermeistervorbild, der Großwar-deiner Bürgermeister Ilie Bolojan, nach einem Besuch der Reschitzaer dualen Berufsschulklassen und Gesprächen mit den Schülern auch in Großwardein den dualen Berufsschulunterricht einführen ließ.
Ioan Popa: „Man kann´s drehen wie man will: der duale Berufsschulunterricht ist die beste praktische Lösung für uns, die Frage der Human Resources elegant aus der Welt zu schaffen. Sie wissen ja alle, dass ich aus der Privatwirtschaft komme und dass meine Firma auch heute noch viel im Tourismusbereich am Franzdorfer Stausee tätig ist. Ich gebe gern zu: hätte ich im Sommer nicht die Möglichkeit, die Schüler des dualen Berufsschulunterrichts als Saisonarbeiter mit solider beruflicher Vorbildung anzustellen, ich müsste an manchen Tagen den Laden zumachen! Die Tatsache, dass die Unternehmen die Möglichkeit haben, ihre künftigen Arbeitnehmer im normalen Arbeitsumfeld zu testen und sich die Besten auszusuchen ist Gold wert.“