Reschitza – Am 25. November war die Frist abgelaufen, da die Unternehmen ihr Interesse an Auszubildenden beim Schulinspektorat anmelden konnten, das an der Struktur des kommenden Schuljahrs, 2023-2024, arbeitet. Im Rahmen der – wie seit sieben Jahren immer – vom Reschitzaer Rathaus organisierten Begegnung zwischen den im dualen Berufsschulunterricht interessierten Institutionen – das Schulinspektorat durch den zuständigen Fachinspektor und die beiden auf dualen Unterricht spezialisierten Schulen, die Unternehmer, die Ausbildungsplätze bieten und das Rathaus – drückte Bürgermeister Ioan Popa (PNL) erst Mal seine Freude aus: „Es ist wirklich erfreulich, an unserer Seite immer mehr Unternehmen begrüßen zu dürfen, die Ausbildungsplätze anbieten, die also am dualen Berufsschulunterricht Interesse zeigen und diesen mitfördern.“
Das Wirtschaftskollegium „Banatul Montan“ und das Technische Kollegium, die beiden Schulen, die Dualunterricht anbieten und auch über die entsprechenden Internate verfügen – viele der Schüler kommen aus dem ländlichen Raum des Banater Berglands nach Reschitza – werden in diesem Jahr bereits die dritte Absolventengeneration in die Wirtschaft entlassen. Die seitens des Rathauses für den dualen Schulunterricht zuständige Lucia Peia, eine Lehrerin, meinte: „Wir kämpfen nunschon seit sechs Jahren gegen eine schädliche Einstellung an, die immer noch grassiert, indem in den Reihen der Lehrerschaft krasse Vorurteile gegen den dualen Berufsschulunterricht herrschen. Aber die Realität, das heißt die Qualität der Absolventen, um die sich die Unternehmen reißen, schwächt diese Vorbehalte zunehmend ab. Deswegen müssen wir Lehrer in erster Linie den Unternehmen danken, dass sie ihre Chancen auf gut ausgebildete Jungarbeiter nutzen. Das berufliche Können der Absolventen des dualen Berufsschulunterrichts macht den Unterschied.“ Man versteht: den Unterschied gegenüber dem immer noch parallel laufenden, in den Jahren des Kommunismus geförderten Berufsschulunterricht.
Nun plant das Reschitzaer Rathaus, für den dualen Berufsschulunterricht einen eigenen Schulcampus zu schaffen: „Wir sind in fortgeschrittenen Gesprächen mit allen Zuständigen – einschließlich unter den anwesenden Interessenten – diesen auf dualen Berufsschulunterricht spezialisierten Schulcampus zu schaffen. Es ist eine Herausforderung, die wir in erster Linie uns selber stellen, aber es ist auch eine Opportunität für die Weiterentwicklung des dualen Unterrichts, die wir uns nicht entgehen lassen wollen, zumal Reschitza aus der Zwischenkriegszeit und bis in die 1950er Jahre eine große Tradition dessen kennt, was wir heute `dualen Berufsschulunterricht` nennen“, sagte die für das Unterrichtswesen zuständige Vizebürgermeisterin von Reschitza, Mădălina Chiosa, ihrerseits Lehrerin.