Reschitza - „Bis zur Augusttagung des Kreisrats ist es notwendig, dass einer meiner beiden Stellvertreter seinen Stuhl für einen Bewerber seitens der PMP freigibt“, sagte Kreisratspräses Romeo Dunca am Montag und bezog sich dabei auf einen recht eng gesetzten Termin: bis Freitag. Denn das Feilschen zwischen PNL und PMP um das Überlaufen der vier PMP-Kreisratsmitglieder von der gegenwärtigen Kreisratsmehrheit zur ehemaligen, zwecks Wiederherstellung der Mehrheiten, die nach den Kommunalwahlen von 2020 resultierten, ist beendet. Ein Vizepräsidentenstuhl muss freigegeben werden, und die PNL hat wieder die Entscheidungsmehrheit im Kreisrat.
Dunca deutete an, dass dies nicht die einzige Forderung fürs Überlaufen der PMP-ler ist. Aber die entscheidende. Und sie ist seit mindestens zweieinhalb Wochen öffentlich bekannt. Dass die Voraussetzung zur Erfüllung der Forderung noch nicht gegeben ist, zeigt, dass die beiden PNL-Mitglieder, die die Stellvertreterstühle drücken, sehr fest an diesen Stühlen kleben und dass es ihnen nicht prioritär wichtig ist, endlich den Entscheidungsstau im Kreisrat zu deblockieren. Die Auflösung dieses Entscheidungsstaus aber war der Vorwand zur Aufnahme der neuen Koalitionsgespräche, hatte zumindest PNL-Kreischef, Senator Ion Marcel Vela, erklärt, als er „die Gespräche“ – das faktische Feilschen – eröffnete. Dunca sprach gar von „unserer Erlösung vor diesem Fluch, den der Verrat von PNL-Kreisratsmitgliedern und die unnatürliche Allianz der PMP mit der PSD ausgelöst hat.“
Anscheinend aber hat sich keiner der beiden Vizepräsidenten des Kreisrats Karasch-Severin, weder Marius Isac, ein Karansebescher aus dem Schlepptau des PNL-Kreisvorsitzenden Vela, noch Ovidiu Rădoi, ein farbloser Ja-Sager und Ex-PNL-Senator aus Reschitza, zum entscheidenden Schritt zurück durchgerungen. Aber die anvisierte Allianz wird wohl nur funktionieren, wenn nicht noch irgendwelche der PNL-Kreisratsmitglieder dem Beispiel der drei Überläufer – Viorel Bașag, Bogdan Miloș und Camelia Ene – folgen werden.