DWS präsentierte Jahresprogramm

Hermannstädter Wirtschaftsclub plant Rechtsausschuss, Karriere-Center und Unternehmerpreis

Traditionelle Isolierung: Der Holländer Henri Ossevoort sprach über Energiesparmöglichkeiten und präsentierte sich im Cojoc der Schafhirten.
Foto: Holger Wermke

Hermannstadt - „Ein starkes Netzwerk“ - so übertitelte Jörg Prohaszka das Programm des Deutschen Wirtschaftsclubs Siebenbürgen (DWS) für das laufende Jahr. Der Geschäftsführer erklärte auf der Mitgliederversammlung am vergangenen Mittwoch, dass die Zusammenarbeit zwischen den deutschsprachigen Wirtschaftsclubs intensiviert werden solle.

Als Ehrengast begrüßte der Vorstand den Präsidenten des Kreisrates Hermannstadt/Sibiu, Martin Bottesch. Dieser informierte die rund 60 Teilnehmer der Sitzung über die Arbeit seiner Institution. Die guten Jahre seien vorüber, als der Kreisrat jährliche Einnahmesteigerungen von bis zu 20 Prozent realisierte, eine Phase, die bis 2009 andauerte. Als gutes Zeichen wertete Bottesch den leichten Anstieg der Einnahmen aus der Einkommenssteuer (impozit pe venit). Dank EU-Mitteln verfügt der Kreisrat über Investitionsgelder, von denen auch DWS-Mitglieder profitieren könnten.

Das Jahresprogramm des DWS sieht die Weiterführung der in den vergangenen Jahren begonnenen Veranstaltungen vor. Der bisherige Business Lunch wird als Business Dinner einmal im Monat fortgeführt. Passend zum Jahresmotto möchte der DWS in diesem Jahr einen Unternehmerpreis verleihen. Im Gespräch sind sechs Preiskategorien, die unter den in Rumänien tätigen deutschsprachigen Unternehmen vergeben werden sollen. Die Preise sollen auf einer Gala in Hermannstadt verliehen werden.

Die Kompetenzen seiner Mitglieder möchte der Klub stärker bündeln, um so Informationen für die Mitglieder zugänglich zu machen, aber auch um sich stärker in öffentliche Diskussionen einzubringen. Der bereits seit zwei Jahren existierende und von Helge Theobaldt geleitete Bauausschuss wird um Umweltthemen erweitert. Neugegründet wird ein Rechtsausschuss. Dieser solle Vorschläge prüfen und an Ministerien weiterleiten, „damit wir vielleicht ein bischen verbessern können, um einige Gesetze für uns erträglicher gestalten zu können“, so Prohaszka.

Stolz könne der Klub auf seine Metallausbildung sein. Andere Wirtschaftsklubs besprechen ebenfalls Ausbildungsmodelle, jedoch sei der DWS der einzige Klub, der bereits das zweite Jahr ausbildet. Ein Ausbildungsleitfaden soll die bisherigen Erfahrungen zusammen fassen. In Kooperation mit der Firma Ceprocs plant der DWS die Wiederaufnahme der Idee einer Einkaufsgemeinschaft. „Wir werden in den nächsten Monaten eine Bedarfsanalyse durchführen“, kündigte Prohaszka an.

Eine weitere Idee ist die Initiierung eines DWS-Karriere-Centers, das Angebote für Schüler und Studenten beinhalten soll. Freuen konnte sich Camelia Proca, Leiterin des Vereins für Freiheit und Gleichheit der Geschlechter (ALEG). Der Vorstand beschloss, den Verein künftig „aktiv zu unterstützen“. Neumitglieder wurden ebenfalls begrüßt: Der Freundschaftsverein Sibiu – Marburg und der Fotograf Martin Eichler.