Reschitza – Montag vormittag sagte Aurel Marinescu, der Verwalter des Reschitzaer Fernheizwerks CET-2010 noch, dass er die Warmwasserlieferungen an die mehr als 5000 Abonnenten von einem Tag auf den anderen nicht garantieren könne, weil der Erdgaslieferant E.on-Gas wegen der Schulden jederzeit die Zufuhr stoppen könnte. Montag abend geschah es. Zur Höchstverbrauchszeit drehte E.ON-Gas die Hähne zu.
„Die Vertragsbeziehungen zwischen E.ON Energie Romania und CET-2010 Reschitza haben am 31. August aufgehört“, sagte Florentina Maghiar, die Sprecherin von E.ON Energie für die Region Banat, „in der Folge ist unsere Kompanie nicht mehr der Naturgaslieferant von CET 2010 Reschitza. Unsere Kompanie hat alle ihre Vertragsbedingungen gegenüber CET 2010 erfüllt.“ Man versteht: CET 2010 nicht.
Dienstag vormittag berief Bürgermeister Mihai Stepanescu eine Beratung ein. Teilgenommen haben der Sekretär des Stadtrats, der Direktor des Rathauses für Wirtschaftsangelegenheiten, die Dienststellenleiter des Rathauses sowie die Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat. Stepanescu interpretierte die Entscheidung von E.ON Energie anders: „E.ON hat die Spielregeln während des Spiels geändert.
Sie verlangten plötzlich von uns Vorauszahlungen und Garantien – etwa 800.000 Lei monatlich in den Sommermonaten – und weil wir die nicht zu zahlen bereit waren, haben sie die Erdgaslieferungen gestoppt. Insgesamt, also die Vorauszahlungen und Garantien auch für Enel und Aquacaraş mitgerechnet, hätte CET sommers 1,5 Millionen Lei monatlich, wintersüber bis zu vier Millionen Lei allein auf diese Weise zu zahlen gehabt.“
Ein Hauptgrund für die Zahlungsrückstände gegenüber E.ON Gas bestehe im Ausbleiben der Kompensationszahlungen von der Regierung – seit die Boc-Regierung spart, hat sie nichts mehr von ihren Verpflichtungen an die Kommunen überwiesen, hieß es – aber auch, dass die Emmissionszertifikate für Kohlendioxid nicht bezahlt worden sind, dass die zentral zugewiesenen Haushaltssummen für das Rathaus Reschitza nicht überwiesen worden sind und, nicht zuletzt, dass eine Firma aus Bukarest die Ausschreibung beanstandet hat und damit die Installierung der acht Quartalsheizwerke unterbrochen ist.
Das waren die Begründungen von Bürgermeister Stepanescu. Er fügte noch hinzu, dass er gegenwärtig keine Möglichkeit sehe, wie die Stadt und die Abonnenten der Fernheizung es schaffen könnten, alle Garantiezahlungen und Vorschüsse zu zahlen, die von E.ON, Enel und Aquacaraş monatlich und gleichzeitig gefordert werden. Er fügte hinzu, dass diese Forderungen der Zulieferer in sehr kurzen Abständen, fast zeitgleich, eingegangen sind und dass man überhaupt keine Zeit hatte, sich konkrete Lösungen auszudenken.
Künftig könne das gegenwärtig existierende Fernheizsystem von Reschitza so kaum noch funktionieren. CET 2010 muss – das Mindeste – seine Tätigkeit einschränken, wenn sich nicht gar die Gefahr konkretisiert, dass das Fernheizwerk seine Tätigkeit ganz einstellen muss. Keiner hat außerdem eine Lösung, wie die 20 Millionen Lei Schulden des vor knapp einem Jahr gegründeten Heizwerks zu begleichen sind.