Orawitza/Reschitza/Bukarest - Am vergangenen Wochenende machten im Banater Bergland Gerüchte die Runde, dass gegenwärtig in Serbien 700 Personen unter dem Verdacht medizinisch beobachtet werden, aus den Ebola-Epidemiegebieten eingereist bzw. mit Personen in Kontakt gekommen zu sein, die mit Ebola in Berühung kamen. 100 der beobachteten Personen seien in den letzten Tagen aus den Ebola-Krankheitsherden in Westafrika nach Serbien eingereist. Eine Nachfrage bei Dr. Dragoş Luca, dem Geschäftsführer der Behörde für Öffentliche Gesundheit DSP Karasch-Severin ergab folgende Antwort: „Das Epidemiologische Schnellwarnsystem an der Grenze zwischen Serbien und Rumänien – uns hier in Reschitza interessiert vor allem der Grenzübergang Naidăş-Kaluderovo – funktioniert und das Monitoring des Grenzverkehrs in beide Richtungen geschieht im Einklang mit den Normen, die von der Weltgesundheitsorganisation WHO allen solchen Grenzübergängen vorgeschrieben wurden. Die beiden Ärzte, die für DSP in Orawitza und beim Grenzübergang tätig sind, wurden in jeder Hinsicht bevollmächtigt, im Gefahrenfall Sofortmaßnahmen zu treffen. Bisher hat sich aber keinerlei Notwendigkeit von Restriktionen ergeben.“
Andrerseits haben das Gesundheitsministerium und das Bukarester Institut für Infektiöse Krankheiten „Dr. Matei Balş„ mehrmals die Versicherung abgegeben, dass in Rumänien alle nötigen Maßnahmen getroffen wurden, um der Ebola-Bedrohung zu begegnen. Serbischerseits hat Oberst Dr. Darko Nosic, der Leiter des Departements für Infektiöse Krankheiten der Akademie für Militärmedizin in Belgrad am Montagnachmittag bekannt gegeben, dass bisher in Serbien kein einziger Fall von Verdacht auf Ebola bestätigt werden konnte: „Das heißt implizite, dass die Bürger, die aus Afrika angereist sind, zwar alle registriert sind und weiter unter Beobachtung stehen, sowie einstweilen gebeten sind, ihre Wohnungen nicht zu verlassen, dass aber bei keinem unter ihnen der Verdacht einer Infektion bestätigt werden konnte. Ich hoffe, das wird auch weiterhin so bleiben. Sollte trotzdem etwas passieren: wir sind auf alle Fälle vorbereitet!“, sagte Oberst Nosic.
Andrerseits verurteilt das Außenministerium Rumäniens „Botschaften, die grundlos Panikmache betreiben“, heißt es in einem Kommuniqué. Das Außenministerium beobachte intensiv die Lage in den betroffenen westafrikanischen Staaten, wird versichert, und es sei auch in die internationalen Demarchen zur Eindämmmung der Epidemieherde fest eingebunden. Die diplomatischen und konsularischen Missionen Rumäniens sind angehalten, alle Entwicklungen im Bereich von Ebola in Echtzeit nach Bukarest zu melden, um zeitgerecht Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung treffen zu können. Im am 8. Oktober gegründeten Nationalen Ebola-Komitee sitze auch ein Vertreter des Außenministeriums. Die neuesten Entwicklungen, einschließlich Infos über die Lage in Gebieten von Interesse für die Reisen von Geschäftsleuten und Touristen, könne man auf dem Internetauftritt des Außenministeriums finden.