Reschitza - Am Dienstag trat Senator Iosif Secăşan (Ex-PDL, jetzt PNL) aus dem Senat aus. In einer vielapplaudierten Erklärung sagte der Vizepräsident des Gesundheitsausschusses des Senats: „Es handelt sich um eine Entscheidung, die ich traf, um den Gang der Justiz nicht zu behindern. Ich danke meinen Senatskollegen für die Ehre, für mich sowohl Freunde als auch Kollegen gewesen zu sein. Meine Wählerschaft bitte ich um Vergebung für die getroffene Entscheidung.“ Ioan Chelaru, Vizepräsident des Senats, lobte in höchsten Tönen die Tätigkeit Secăşans als Senator. Der Urologe Dr. Iosif Secăşan, der aus einem Dorf in der Orawitzaer Gegend stammt, war nach der Wende lange Zeit Direktor des Kreiskrankenhauses Reschitza, trat kurz nach deren Gründung der PDL bei und gehörte zu den treuesten Gefolgs-und Vertrauensleuten, er war auch Stellvertreter des seinerzeitigen PDL-Kreisratsvorsitzenden und PDL-Vizepräsidenten auf Landesebene Sorin Frunzăverde, dem er vor drei Jahren auch beim Wechsel zur PNL folgte und so die Veränderung der Mehrheitsverhältnisse im Senat einleitete, was schließlich zum Regierungswechsel führte.
Auf Kreisebene war er zeitweilig an der Spitze des Kreisrats tätig. Der Senat beschloss die Vakantierung des Senatorenpostens von Iosif Secăşan mit 103 Stimmen bei einer Gegenstimme. Seit Ende März haben die Antikorruptionsstaatsanwälte eine Strafuntersuchung gegen Dr. Secăşan eingeleitet, der in den Korruptionsfall der Ärzte der Rentenkasse Karasch-Severin (Sebastian Telbis, Ioan Ungur und Ioan Cenda – ADZ berichtete mehrmals) verwickelt sein soll und nachdem Secăşan in flagranti erwischt wurde bei der Annahme von Schmiergeld, um einem Bürger den Weg zur Rente zu „ebnen“. Offensichtlich waren seine Telefonate – so Kenner der Szene, die anonym bleiben möchten – vorher über längere Zeit abgehört und registriert worden. Secăşan erklärte in Reschitza, sich ab nun voll und ganz dem Nachweis seiner Unschuld widmen zu wollen. Ion Marcel Vela, der PNL-Vorsitzende von Karasch-Severin, erklärte zum Rücktritt von Iosif Secăşan vom Senatorenamt: „Das war eine Ehrengeste eines außerordentlichen Menschen.“