Eierlaufen in Bildegg

Sathmarschwäbischer Brauch wurde wiederbelebt

Die Jugendlichen wurden von den Zuschauern angefeuert. Foto: Gabriela Rist

Sathmar - Am Ostermontag wurde in der Gemeinde Bildegg/Beltiug ein alter sathmarschwäbischer Brauch von den Mitgliedern der Jugendorganisation „Gemeinsam“ wiederbelebt. Die Jugendlichen veranstalteten das Eierlaufen beim Weinkeller der Familie Leiher, die freundlicherweise zu diesem Zweck ihren Keller und Hof zur Verfügung stellte.

Große Aufregung herrschte am Ostermontag nach dem deutschsprachigen Gottesdienst in Bildegg. Die Jugendlichen sammelten Tage zuvor etwa 300 Eier, welche von den Mädchen in zwei Reihen mit einem Schritt Abstand voneinander auf den Weg gelegt wurden. Unter den neugierigen Blicken der Schaulustigen, die neben den Eierreihen standen, aber auch auf der Terrasse des Weinkellers, erklärte Aniko Rist, Leiterin der „Gemeinsam“ in Bildegg, den Jugendlichen die Spielregeln. Die Jungen aus Bildegg bildeten zwei Mannschaften. Dieses Jahr durften auch die jungen Mitglieder der Gemeinsam-Tanzgruppe aus Sathmar beim Eierlaufen mitmachen. 

Gemäß dem alten Brauch, wie sich die Senioren in Bildegg erinnern, werden zwei flinke Jugendliche ausgewählt, die eine Strecke von drei Kilometern zum Ort des Eierlaufens laufen müssen. Erst danach dürfen sie mit dem Auflesen der Eier beginnen. Dabei dürfen sie jedoch immer nur ein einziges Ei, nämlich das letzte, aufheben und in den Korb legen. Beim Eiersammeln machen auch die anderen Mitglieder der beiden Mannschaften mit, was wie eine Staffel aussieht. Immer darf nur ein Jugendlicher bis zum Ende der Reihe laufen, das letzte Ei aufheben und es schnell in den Korb legen. Für zusätzliche Aufregung sorgen die Jugendlichen, indem sie zwischendurch auch einige Eier in Richtung der Zuschauer werfen, was oft zu allgemeinem Gelächter führt. Manchmal werden die Eier auch zurückgeworfen, was für weitere Fröhlichkeit und Unterhaltung sorgt. „Früher nahmen es die Zuschauer nicht immer so locker, insbesondere wenn sie von einem Ei getroffen wurden und ihre Sonntagskleider beschmutzt wurden“, sagt Aniko Rist. 

Nachdem die Siegermannschaft vom Publikum mit reichlich Applaus belohnt wurde, durften auch die ganz Kleinen am Eierlaufen teilnehmen und ihr Glück versuchen. Für die Kinder wurden im Hof des Nachbil-Weinkellers bunte Schokoladeneier in einem kleineren Abstand voneinander auf dem Weg platziert. Die Spielregeln waren fast die gleichen wie bei den Großen. Beide Mannschaften bekamen im Anschluss die Schokoladeneier als Geschenk. Für die Unterhaltung der Anwesenden sorgten auch die deutsche Kindergartenkindergruppe aus Bildegg mit einem Bewegungslied, unter der Leitung der Kindergärtnerin Eva Brutler und die Gemeinsam-Jugendtanzgruppe aus Sathmar/Satu Mare mit vier deutschen Volkstänzen, geleitet von Gabriela Rist.