Hermannstadt - Die Osterbräuche wieder beleben bzw. nicht in Vergessenheit geraten lassen, will man in Neppendorf/Turnişor. Auf Initiative von Sara Konnerth wird am Ostermontag (dem 1. April) mit Förderung durch das Hermannstädter Deutsche Forum eine Veranstaltung organisiert, zu der alle Neppendorfer und deren Freunde herzlich eingeladen sind. Das Fest soll nicht nur das Fortführen von altem Brauchtum möglich machen, sondern auch zur Vertiefung der nachbarschaftlichen Beziehungen von alten und neuen Bewohnern verschiedener Nationalität und Glaubensgemeinschaft beitragen. Nach dem Gottesdienst in der Evangelischen Kirche Neppendorf (der um 10 Uhr beginnt), werden die Kinder der 4. Klasse der Schule Nr. 10 das „Eierschippeln“ und danach junge Leute das „Eierlaufen“ in der Eduard-Albert-Bielz-Straße veranstalten. Ab 12 Uhr wird es ein geselliges Beisammensein beim „Sepp“ mit Eierspeis und Lammbraten geben. Begleitet werden die Veranstaltungen von den H-Musikanten.
Beim Eierschippeln rollen die Kinder die Ostereier eine Holzrinne hinunter. Wenn das Ei eines Kindes ein im Gras liegendes Ei berührt, so hat das Kind dieses Ei gewonnen und der Besitzer von diesem Ei muss aus dem Spiel ausscheiden. Das Eierlaufen wurde früher von den „Rekruten“ ausgetragen, d. h. den jungen Männern, die vor der Musterung zum Militär standen. Gelaufen wurde um das ganze Dorf und 100 – ungekochte – Eier ausgelegt, wegen des regen Straßenverkehrs wird die Strecke etwas kürzer ausfallen, und zwar von der Schule zur orthodoxen Kirche, dort wenden und bis zur Alba-Iulia-Straße und zur Schule zurückführen. Währenddessen muss sein Konkurrent eine Anzahl von Eiern einsammeln, die in einem Abstand von je zwei Metern vor der Schule ausgelegt worden sind. Jedes Ei wird einzeln aufgehoben und in einen Korb gelegt. Die zurückzulegenden Strecken werden so bemessen, dass die beiden etwa dieselbe Distanz zurückzulegen haben. Die Zuschauer können gespannt zusehen, welcher der beiden gewinnen wird und die Läufer anfeuern.