Hermannstadt - Architekt Eugen Vaida, der von der brüchigen Großwetterlage im immobilen Kulturerbe-Terrain seit Jahren genau Bescheid weiß und die landläufige Überzeugung vom Scheitern des Langzeitprojekts „Gebildetes Rumänien“ („România educat˛“) teilt, kann als Einsatzleiter der „Ambulan]a pentru Monumente“ aktuell einen Glücksfall mit erheblichem Wachstums-Potenzial vermelden, der die öffentliche Spenden-Kampagne rechtfertigt: Freiwilliger Tudor Coman aus Klausenburg, Karriere-Starter in der IT-Branche, der an der Babe{-Bolyai-Universität Cluj-Napoca (UBB) für mathematisch-informatische wie auch geschichtlich-philosophische Kompetenzen erfolgreich studiert hat, steht im Herbst die Immatrikulation an der University of Cambridge bevor, wo er zum Masterstudiengang für Geschichte der Architektur zugelassen wurde. Nicht unerwartet ist die „Ambulan]a pentru Monumente“ stolz darauf, einen von ihren Hunderten Freiwilligen auf Zeit nach Großbritannien zu entsenden. Und würde die 1209 gegründete Elite-Hochschule ihm keine 31.000 Pfund Gebühren berechnen, die Nicht-Staatsbürgern Englands seit dem Brexit unumgänglich sind, hätte auch Tudor Coman vollends leichtes Spiel. 3000 der umgerechnet 36.000 erforderlichen Euro hat er aus eigener Gehaltstasche als Berufseinsteiger stemmen können. Den Restbetrag hoffen Eugen Vaida und seine NGO über Spenden einfahren zu können; eine empfohlene Mindestsumme in Lei oder Euro gilt es nicht zu beachten. Doch habe etwa ein privater Gönner, der namentlich nicht genannt werden möchte, Tudor Coman allein 2000 Euro für die Deckung der Universitätsgebühren in Cambridge überwiesen.
Den Tipp zum Studium in Cambridge und Hilfestellung während der Bewerbung gegeben hat ihm natürlich die „Ambulan]a pentru Monumente“. Für das Recherchieren und Schreiben seiner finalen wissenschaftlichen Arbeit an der UBB hat Tudor Coman auch das Foto-Archiv des Vereins „Monumentum“ konsultiert, worin über 20.000 alte Wohnhäuser aus Siebenbürgen dokumentiert sind, und Vorschläge zum Feststellen architektonischer Spezifitäten mithilfe computergesteuerten Vergleichens von Bild-Archiven unterbreitet. Eugen Vaida bescheinigt Tudor Coman schon heute differenziertes Grundwissen im Kunstbaufach und gibt auch das Versprechen des unbedingt zu Fördernden weiter, nach seinem Studienaufenthalt in Großbritannien „zurück in die Heimat“ kommen zu wollen. „Jede 50, 100 oder 200 Lei werden letztlich den Unterschied ausmachen“, so der Gründer und Leiter des Vereins „Monumentum“ im Eintrag auf dem Facebook-Account der „Ambulan]a pentru Monumente“, worin die Daten der Bankkonten in Euro und rumänischen Lei von Tudor Coman persönlich angegeben sind. „Nehmen Sie es also wie einen festen Vertrag.“