Temeswar (ADZ) - Nachdem sich Bürgermeister Nicolae Robu am Donnerstag auf seiner Facebook-Seite mit dem Tempo der Bauarbeiten an der Temeswarer Südumgehung gebrüstet und gesagt hat, dass die Straße vorzeitig ihrer Bestimmung übergeben wird, reagierte der USR-Abgeordnete Cătălin Drulă sofort. Robu würde schlichtweg lügen, er sei ein „Clown von kosmischem Ausmaß“, sagte Drulă, der als Staatssekretär im Verkehrsministerium unter Premier Dacian Cioloș wesentlich zur Beschleunigung des Vorhabens beigetragen hat. In erster Linie würden die Arbeiten nur schleppend vorangehen und nicht im Eiltempo, wie Robu sagt. Nach fünf Monaten von der insgesamt zweijährigen, vertraglich vorgesehenen Bauzeit, habe das ausführende Unternehmen bloß 8,5 Prozent der Arbeiten durchgeführt, sodass von Eiltempo und zügigem Baurhythmus keinesfalls die Rede sein könne, so der USR-Abgeordnete. Auch würden auf der Hälfte der 25 Kilometer langen Trasse überhaupt keine Arbeiten stattfinden, die Realität sei von Robus Aussagen weit entfernt.
Dies treffe auch im Falle seines sogenannten unermüdlichen Einsatzes für das Projekt zu. Die PSD-Regierung habe 2017 am ursprünglichen Projekt festgehalten, während Drulă sich im Verkehrsausschuss der Abgeordnetenkammer für die Verbesserung der Pläne eingesetzt habe. Allerdings habe ihn damals Robu nicht unterstützt, obwohl das Projekt mangelhaft war und er dies sehr gut wusste. Die Umgehungsstraße werde nur zweispurig gebaut, auch habe man auf Überführungen bei der Kreuzung mit wichtigen Ausfallstraßen verzichtet. Für keine der vorgeschlagenen Verbesserungen habe sich Robu eingesetzt, obwohl er nun behauptet, Tag und Nacht für die Umsetzung des Vorhabens gekämpft zu haben und es auch weiterhin zu tun. Darüber hinaus habe Robu die Lage dadurch erschwert, da er keine Lösung für die Kreuzung der Umgehungsstraße mit der von der Stadt Temeswar in Auftrag gegebenen zweiten Straße nach Neumoschnitza/Moșnița Nouă (im Volksmund: „Drumul boilor“) hat. Er habe zwar versichert, eine Lösung zu finden, doch er habe es versäumt, auch diese Kreuzung in den Vertrag mit jenem Unternehmen aufzunehmen, das die Straße baut; das Problem sei seit Monaten ungeklärt. All das weise darauf hin, dass der Bürgermeister zu einem Clown verkommen sei, die Bürger hätten seine Geschichten satt.