Kronstadt – Wie stehlen Straßendiebe, ohne erwischt zu werden, wie organisieren sie sich und wie leben sie überhaupt? Im Dokumentarfilm „Amar“ der Anwälting Diana Ramona Gavra, ihrem Debüt im Filmemachen, werden solche Fragen direkt von Straßendieben beantwortet. Gavra hat sich mit einem Räuber angefreundet, der sie bestohlen hatte und hat ihn, infolge eines Handels, rund ein Jahr lang in seinem Alltag gefilmt. So bekommt das Filmteam und somit der Zuschauer Einblick in das professionelle aber auch Privat-Leben von Amar Răducanu und seinen Freunden, ebenfalls Diebe. Sie nehmen uns überall mit: zur Geburtstagsfeier des Kindes, zur Beerdigung der Mutter, auf der Suche nach einer Arbeitsstelle, ins Ausland, ins Gefängnis und … beim Stehlen. Dabei erfahren wir die intimsten Gedanken zum Thema Klauen, wie es dazu gekommen ist, dass sie diesen Job verrichten und welche Alternativen ihnen der Staat bietet (oder nicht), wenn sie sich in die Gesellschaft integrieren möchten oder arbeiten möchten. „Amar“ zeigt die Geschichte benachteiligter Menschen, die teils auf der Straße aufgewachsen sind, verschiedene Abhängigkeiten haben oder hatten und die versuchen, ein normales Leben zu führen. Die meisten sind Analphabeten und haben deswegen wenig Chancen auf eine Arbeitsstelle. Wie Amar, versuchen auch seine Freunde, eine andere Beschäftigung zu finden, die ihnen Geld bringt. Es stellt sich allerdings heraus, dass einige doch unheilbar sind und nicht schaffen, dieses Metier aufzugeben, anderen ist es gelungen, sich in sozialen Systemen zu integrieren und ein gewöhnliches Leben zu führen, allerdings im Ausland.
„Amar“ ist am Sonntag, dem 14. April in Klausenburg/Cluj-Napoca im Arta-Kino, am Montag, dem 15. April, um 19 Uhr im Redoute-Kulturzentrum in Kronstadt/Bra{ov und am kommenden Donnerstag, dem 18. April im Elvire Popesco-Kino in Bukarest zu sehen. Weitere Ausstrahlungen sind bislang für Jassy/Iași und Suceava geplant. Alle Details sind auf der Facebookseite des Produzenten „Pintadera Film“ erhältlich.