Großsanktnikolaus - Die Veranstalter hatten sehr gehofft, dass dieses Jahr das Erntedankfest wieder traditionell gefeiert werden kann: mit Aufmarsch durch die Straßen, Kirchgang, (Event-)Darstellung vor dem Rathaus, Rallye durch Großsanktnikolaus/Sânnicolae Mare. Kurzfristig musste der Plan geändert werden. Schuld daran war, genau wie im vorigen Jahr, die Corona-Pandemie.
Ganz ausfallen sollte das Fest aber nicht. So hat man sich für einen besonderen Tag in der Schule entschieden, der den Herbst, doch vor allem die Ernte im Mittelpunkt hatte. Vor allem die Kinder des deutschen Kindergartens (Kindergärtnerin Corina Malațcov) und die Schüler der Grundschule der deutschen Abteilung waren Freitag, den 1. Oktober gefragt. Schier unerschöpflich war der Ideen-, Einfalls- und Gestaltungsreichtum der Schüler unter der Anleitung ihrer Lehrerinnen, Ramona Roosz-Suba (auch stellvertretende Schulleiterin), Helene Comloșan, Adina Talpoș, Daniela Lepuște, Sandra Cârjș und Cristina Todorov.
Weil die Menge ihrer Bastel-, Klebe- und Gestaltungsarbeiten bei Weitem zu groß war, um nur ihre Klassenräume zu schmücken, hat man sich entschieden, eine Ausstellung im Eingangsbereich beider Gebäude der Nestor-Oprean-Schule einzurichten. Im geräumigen Schulhof hat jede Klasse sich vor den anderen deutschen Klassen, auch vor den Großen bis zur Achten, mit einem deutschen Kindertanz oder einer Singeinlage präsentiert. Eingeladen waren auch die Klassen der rumänischen Abteilung.
Es war nicht nur eine Abwechslung im Pandemie-Schüleralltag. Durch das Auswählen von Früchten, Gemüse, Blumen, Sträuchern für die Ausstellung haben manche Schüler zum ersten Mal z.B. eine Futterrübe gesehen. Indem sie verschiedenste Samen durch Aufkleben zu Bildern verwandelten, hatten die meisten zum ersten Mal Bekanntschaft mit den verwendeten Samen gemacht. Neben dem künstlerischen Wert haben die Lehrerinnen, unterstützt von vielen Eltern der Kinder, das Wichtigste dieses Erntedankfestes vermittelt, nämlich, dass es wichtig ist, sich bewusst zu machen, wofür wir dankbar sind/sein sollten: für unser täglich Brot, im engeren, doch auch im weiteren Sinne des Wortes.
Am eigentlichen Tag des Erntedankfestes, dem 3. Oktober, war nur eine begrenzte Anzahl von Trachtenträgern in der Kirche. Katechetin Helene Comloșan hatte es sich aber nicht nehmen lassen, die Kirche festlich für diesen Anlass zu schmücken und die Fürbitten, dem Anlass angepasst, in mehreren Sprachen von den Kindern und Jugendlichen vorbringen zu lassen. Gefördert wurde diese Aktivität durch ein Projekt des DFDB-Lokalforums Großsanktnikolaus.