Reschitza - Wie zum entsprechenden Zeitpunkt berichtet, hatte das Bildungsministerium in den vergangenen Tagen die Posten der Generalschulinspektoren der Verwaltungskreise und des Munizipiums Bukarest ausgeschrieben. Vormerkungsschluss und Endtermin für das Einreichen der Bewerbungspapiere war der 23. Februar. Der Wettbewerb für die Besetzung der Posten sollte im März in Bukarest stattfinden. Im Verwaltungskreis Karasch-Severin gab es bis zum Schluss keine einzige Bewerbung für diesen Posten.
Folglich wird der Mathelehrer und langjährige Direktor der Karansebescher Lehrerbildungsanstalt, Nicolae Dan Grindeanu, weiterhin ad interim – und zwar mindestens bis zum 31. August, dem offiziellen Ende des laufenden Schuljahrs – den Posten des Generalschulinspektors im Banater Bergland besetzen. Wir erinnern daran, dass Grindeanu bereits zum Zeitpunkt seiner Ernennung juristisch den Posten nicht hätte besetzen dürfen, da er zu jenem Zeitpunkt schon pensionierungsreif war bzw. vor der Pensionierung stand. So sitzt denn bis zum Ende des Schuljahrs „im Interesse des Unterrichtswesens“ im Banater Bergland ein Greis auf dem Stuhl des Generalschulinspektors.
N.D. Grindeanu verfügt allerdings über einen mehrfach gestärkten Rücken: Sohn Sorin Grindeanu ist PSD-Abgeordneter und Minister in der amtierenden Ponta-Regierung, Schwager Ioan Benga ist PSD-Abgeordneter, er selber sitzt für die PSD im Kreisrat Karasch-Severin - und kassiert dafür zusätzliches Geld - und nicht zuletzt gibt es beim Schulinspektorat Karasch-Severin zurzeit engste Verflechtungen zwischen der Inspektoratsleitung und der wichtigsten Unterrichtsgewerkschaft, was für die Vermeidung sozialer Unruhe sorgt.
Laut dem Sprecher des Generalschulinspektorats, Sportlehrer Ioan Moatăr, habe sich N.D. Grindenu entschieden, für den Posten selber nicht zu kandidieren, „da er sein Mandat aus Altersgründen nicht zu Ende hätte führen können“. Laut Moatăr soll Grindeanu in anderthalb Jahren in Rente gehen...
Wir erinnern daran, dass die gesamte Leitung des Schulinspektorats (auch Grindeanus Stellvertreter Rodica Vesa, Mihaela Basarab und Paul Mihai Şuşoi) sowie sämtliche Schulleiter des Banater Berglands ad interim im Amt sind, immer für jeweils ein Schuljahr (1. September – 31. August des darauf folgenden Jahres) und dass dieses System zwar nicht rechtswidrig, aber extrem anfällig ist für die Willkür der Parteien, die gerade hoch zu Ross sind.
Auf die Frage, ob der künftige Generalschulinspektor tatsächlich aufgrund eines Wettbewerbs zur Postenbesetzung oder schon wieder aufgrund politischer Verhandlungen zwischen den Parteien bestimmt wird, wie seit fast zehn Jahren üblich, meinte der Kreisratsvorsitzende Sorin Frunzăverde (der bereits mehrmals die Absetzung Grindeanus vom Unterrichtsministerium schriftlich gefordert hatte): „Wenn das Ministerium einen Wettbewerb ausschreibt, dann müsste ein Wettbewerb stattfinden. Zudem sollte die Entscheidung eines Kandidaten keine politische sein. So etwas sollte wirklich nicht mehr passieren. Vor allem, weil wir es jetzt, erstmals nach langer Zeit, wieder mit einem Wettbewerb zur Postenbesetzung im Schulinspektorat zu tun haben. So etwas geschah seit mindestens acht Jahren nicht mehr. Und acht Jahre, das ist nicht wenig...“