Klausenburg - Vor gut 10 Jahren, um genauer zu sein am 11. 12. 2006, entstand eine Rumänisch-Amerikanische Partnerschaft, die den passenden Namen American Corner trägt. Passend aus dem Grund, weil die Amerikanische Botschaft in Bukarest und die Kreisbibliothek „Octavian Goga“ aus Klausenburg eine „Informationsecke“ im Gebäude der Bücherei eingerichtet haben. Die dient als eine wichtige Informations- und Ressourcen-Quelle für alle diejenigen, die sich für alles rund um die Vereinigten Staaten von Amerika interessieren.
American Corner Klausenburg bietet die Möglichkeit, Bücher aus verschiedenen Bereichen (Geschichte, Geographie, Musik, Kunst, Umwelt, Politik, amerikanische Literatur und englische Lehrbücher) auszuleihen. Audio- und Video-Dokumente, Filme, Internet, eine Online-Datenbank und vieles mehr werden auch zur Verfügung gestellt. Neben den vielen anderen Events, die das American Corner organisiert, stand heuer das zehnjährige Jubiläum im Vordergrund. Vom 12. bis 16. Dezember beherbergte die Kreisbibliothek „Octavian Goga“ aus Klausenburg verschiedene Veranstaltungen, von Seminaren und Vorlesungen über Theater und Konzerte bis zu Ausstellungen und Workshops.
Ich werde hauptsächlich über eine Veranstaltung aus dieser Reihe von Events, die das zehnjährige Jubiläum des American Corner feiern, schreiben. Und zwar über das Seminar vom 14. Dezember, welches den Namen trug: „A fost odata in America. Ipostaze ale jurnalismului american (1918-1948)“ (Es war einmal in Amerika. Aspekte des amerikanischen Journalismus 1918-1948). Einen kurzen Vorgeschmack gewährte Lect. Dr. Mihai Lisei, der die einführenden Worte sprach und allgemeine Informationen bezüglich des bevorstehenden Seminars bot.
Die erste Präsentation mit dem Titel „Jurnalismul american în perioada interbelic²“ (Amerikanischer Journalismus in der Zwischenkriegszeit) trug Anastasia Martin, Studentin der Fakultät für Politik-, Verwaltung- und Kommunikationswissenschaften vor. Verdeutlicht durch Bilder berichtete sie über die Anfangsphase des Journalismus, die Hürden und die Krisen, die es zu überwinden gab, bis letztendlich der Journalismus seinen festen und sicheren Platz in der amerikanischen Gesellschaft einnehmen konnte. Unter anderem wurden auch die ausschlaggebendsten Funktionen des Journalismus erläutert, und zwar die der Informationsbeschaffung und der Propagandamittel u.a. in den verschiedenen Medienbereichen: Zeitung, Zeitschriften, Fotojournalismus, Radio und TV.
Lect. Dr. Mihai Lisei fuhr fort mit einer Präsentation über die amerikanischen Schriftsteller und Journalisten, hauptsächlich John Steinbeck und sein Buch „Russische Reise“. Er las Passagen aus dem Buch dieser berühmten Reporter, John Steinbeck, Schriftsteller, und Robert Capa, Fotograf, vor, die 1947 eine Reise durch die bis zu dem Zeitpunkt noch rätselhafte Sowjetunion machten. So entstand ein Werk mit 69 Fotografien, das Einzigartiges über das Leben, die Gewohnheiten und sonstiges Unbekanntes über die Menschen in der Sowjetunion schilderte.
Als nächstes ergriff Cristina Moldovan das Wort, die tiefer auf das Leben und Werk des Fotografen Robert Capa einging. Dem Vortrag war zu entnehmen, dass der ungarisch-amerikanische Fotograf Robert Capa durch seine Bilder zu einem der bekanntesten Kriegsreporter wurde. Auf Grund seiner Herkunft ändert Robert Capa seinen Namen und öfters im Laufe seines Lebens auch seinen Wohnort. Er lieferte atemberaubende Bilder von wichtigen Ereignissen seiner Zeit, u.a. vom Spanischen Bürgerkrieg 1936-1939, dem Japanisch-Chinesischen Krieg 1937, der Invasion Siziliens 1943, D-Day Omaha 1944 und dem Indochinakrieg 1954, wo er sein Leben ließ.
Dr. Carmen Tagsorean krönte den Schlussteil des Seminars mit einem Vortrag und einem Film über die ethischen und rechtlichen Aspekte der amerikanischen Presse. Der Film „The Front Page“ handelt über den Alltag der amerikanischen Journalisten, über Intrigen und Machenschaften, die hinter verschlossenen Türen gemacht werden und über Vertuschung und Verurteilung, die für die amerikanische Justiz und Politik dieser vergangenen Zeiten stehen. Beinah für ein Happy End sorgt der wohl ungewisse Ausgang der Liebesgeschichte des Hauptdarstellers.
Events dieser Art und dieses Ausmaßes sind wichtig für eine gute Zusammenarbeit und eine Erhaltung der rumänisch-amerikanischen Partnerschaften, von denen beide Seiten nur profitieren können.