Hermannstadt - Zwölf siebenbürgische Orgeln sollen mithelfen, weitere Orgeln in Siebenbürgen zu retten. In einem Kalender für 2012 hat der Organist Erich Türk Fotos der Instrumente vereint und kurze Erläuterungen zu ihren Erbauern und der siebenbürgischen Orgellandschaft in rumänischer, deutscher, ungarischer und englischer Sprache verfasst. Bei der Übersetzung half Agota Adorjani mit. Herausgegeben hat den Kalender der Verein TransylvAntiques (des Barockensembles Transylvania).
Im Kalender abgebildet sind die Orgeln aus der reformierten Kirche in Neustadt/Baia Mare und der unitarischen Kirche in Pietroasa (Kreis Klausenburg/Cluj), die aus der Werkstatt des in Großschenk/Cincu geborenen Andreas Eitel stammen. Das Kalenderblatt des Monats März ziert ein Foto der ältesten datierten Orgel Siebenbürgens: Sie steht in der reformierten Kirche in Păucişoara (Kreis Muresch), stammt von 1693, der Erbauer ist unbekannt. Einen wunderschönen Prospekt besitzt die Orgel in der reformierten Kirche in der Klausenburger Altstadt, die 1765 von Johannes Hahn gebaut wurde und von der am Blatt für Juni auch der Spieltisch zu sehen ist. Abgebildet wurde ferner der Prospekt des Instrumentes aus der reformierten Kirche der Klausenburger Unterstadt, das Michael Kestner gefertigt hat. Eine den in evangelischen Dorfkirchen sehr ähnliche Orgel steht in der reformierten Kirche in Domoşu (Kreis Klausenburg). Die aus der evangelischen Kirche in Denndorf/Daia stammende Orgel, 1792 von Samuel Maetz gebaut, wurde in die römisch-katholische Kalvarienkirche übersiedelt.
„Kommt Kinder Gottes, hört hier an ...“ ist auf der Johannes-Hahn-Orgel zu lesen, die 1993 einen Umzug erlebt hat: Aus der evangelischen Kirche in Werd/Vârd in die St. Michaels-Kirche in Klausenburg. Ebenda steht heute auch ein Schwester-Instrument, das zwei Jahre zuvor aus der evangelischen Kirche in Zendersch/Senereuş hierher gebracht wurde. An ihrem Ursprungsort in Deutschweißkirch/Viscri steht und wird bespielt die 1817 von Johann Thois in Rosenau/Râşnov gebaute Orgel, die das Kalenderblatt im November ziert.
In Hermannstadt/Sibiu kann man den Kalender in der Erasmus- und Schiller-Buchhandlung, beim Kiosk der evangelischen Stadtpfarrkirche und bei Konzerten in dieser Kirche für 22 Lei erwerben. 12 Lei, d. h. ein Leu für jeden Monat, werden zu Gunsten von Orgelsanierungen abgeführt, der Rest ist der Selbstkostenpreis. Der Kalender wird zu Gunsten von Orgelrestaurierungen und -reparaturen von allen Gemeinden verkauft, die dieses wollen.