Reschitza – Die Verdoppelung der Schulden des Notfallkrankenhauses Reschitza binnen eines einzigen Jahres – das identisch ist mit der Periode des Managements von Dr. Cristina Bacer (PSD) – bewog den Kreisrat Karasch-Severin, ein Kontrollcorps zusammenzustellen, dem der Kreisratsvizepräsident Ionuț Popovici (PMP) vorstand. Die eintägige Kontrolle – neben Vertretern des Kreisrats waren im Team auch Buchhalter, Vertreter der Direktion für Öffentliche Gesundheit (DSP) und der Veterinärdirektion (die u. a. auch für die öffentliche Hygiene zuständig ist) – bewog den Kreisratsvize, noch vor der schriftlichen Festhaltung der Schlussfolgerungen des Kontrollcorps, vom Kreisratspräses Silviu Hurduzeu (PSD) die Absetzung der Krankenhausmanagerin zu fordern, was „absolut notwendig“ sei.
„Wir haben eine Kontrolle durchgeführt, um uns einen genauen Einblick in die reelle Lage des Krankenhauses zu verschaffen. Die Schlussfolgerungen werden wir noch gemeinsam ziehen und aufs Papier bringen“, sagte Vize Popovici. „nach dem Kontrolltag haben wir aber auch alle Abteilungsleiter des Krankenhauses zu einer Aussprache geladen und von ihnen danach eine ausführliche Information über den Gang, die Funktionsweise und den Realbedarf des Krankenhauses – strikt aus ihrer Sicht als Abteilungsleiter – angefordert.“
Ionuț Popovici hat schon einmal eine schwierige Kampagne geführt, als es um die besorgniserregenden Zustände im Verantwortungsbereich der Leiterin der Agentur zum Schutz des Kindes ging, als er monatelang (einschließlich vor Gericht) für die Absetzung der damaligen Leiterin Dr. Ana Vasile kämpfen musste, wobei die Juristin alle Register spielen ließ, um im Amt zu bleiben – kaum jedoch das entscheidende: die Lage beim Kinderschutz spürbar zu verbessern. Im Fall des Krankenhauses Reschitza ist bis zum heutigen Tag die Frage nicht geklärt worden, ob die katastrophale finanzielle Lage des Krankenhauses auf Missmanagement oder auf die chronische Unterfinanzierung des Gesundheitswesens zurückzuführen ist.
Ionuț Popovici gab nicht zu, dass seine Initiative ausgelöst wurde durch die an die Öffentlichkeit gelangten Informationen über die Schwierigkeiten des Krankenhauses (zuletzt: Einstellung der chirurgischen Eingriffe wegen fehlender Betäubungsmittel). Er behauptete, nach einem Jahr Management sei es nur natürlich, dass man mal vor Ort nachschaut, wie alles so läuft. Außerdem sei das Notfallkrankenhaus Reschitza Ziel hoher Investitionen des Gesundheitsministeriums und des Kreisrats: „Bukarest pumpt in der Tat gegenwärtig viel Geld ins Gesundheitswesen, aber das kommt nicht von selber – man muss in Bukarest viele Klinken putzen, bevor man von dort Geld sieht. Ausserdem ist es wirklich schwierig, an Gelder zur Schuldentilgung zu kommen, weil die meist als ‘uneffizient’ abgetan werden. Andrerseits habe ich auch gute Nachrichten ins Krankenhaus bringen können: die Finanzierungsverträge für die Generalüberholung der drei Außenabteilungen des Krankenhauses sind vergangene Woche unterzeichnet worden, damit kommen 18 Millionen Lei in den Landkreis.“
„Aber das gegenwärtige Krankenhausmanagement liegt kategorisch unter Erwartung. Die endgültige Entscheidung muss aber der Kreisratspräses fällen, wenn er aus dem Urlaub kommt. Meine Meinung kennt er bereits. Ich bin mir natürlich bewusst, dass in einer so großen Institution nicht alles wie geschmiert läuft. Aber in diesem Fall leidet auch der medizinische Aspekt der Angelegenheit stark. Hier spürt man das Fehlen der finanziellen Ressourcen am stärksten. Und das liegt nicht nur an der schwerfälligen Verrechnung mit der Krankenversicherungskasse und der viel zu kleinen Summen, die pro Krankenhaus-Internierungsfall vorgesehen sind. Wenn Sie mich fragen: das Notfallkrankenhaus braucht einen neuen, einen richtigen Manager! Damit soll nicht gesagt sein, dass ein Arzt kein Manager sein kann; nur: es kann das nicht jeder Arzt!“