Hermannstadt - „Als Marathonläufer durchlebt man oft schwere Augenblicke. Es ist als ob die Zeit still stünde und man keinen Schritt mehr weiter kann. In solchen Augenblicken ist man allein auf seine geistige Kraft angewiesen. Diese aber nährt sich von Bildern. Für mich ist die Ausdauer und Standfestigkeit der Kirchenburgen eine Quelle für meine innere Kraft. Auch die Kirchenburgen haben in ihrer 800-jährigen Existenz viele, viele Schwierigkeiten überwunden.“ Mit diesen Worten zitiert die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien auf der Internetseite zur „Transilvania Card“ die Ultramarathonläuferin Adriana Istrate. Die Transilvania Card ist Teil des Projekts „Entdecke die Seele Siebenbürgens“, mit welchem die Evangelische Kirche möglichst viele Gemeinden unterstützen möchte, ihre Denkmäler für Besucher zu öffnen, sowie kulturelle Angebote zu entwickeln, da viele der Kirchen und Kirchenburgen noch nicht touristisch erschlossen sind.
Mit den treffenden Worten: „Eine neue Saison hat begonnen, eine neue Chance für unsere Kirchenburgen“ eröffnete Bischof Reinhart Guib die Pressekonferenz zum Beginn der diesjährigen Besuchssaison in den Kirchenburgen und der Vorstellung der aktuellen Transilvania Card. In diesem Jahr bietet die Karte, die 2015 aus dem Kirchenburgenpass hervorgegangen ist, Zugang zu 52 Kirchenburgen und mittelalterlichen Kirchen der siebenbürgischen Landkreise Alba, Hermannstadt/Sibiu, Hunedoara, Bistritz-Nassod, Mieresch, Harghita und Kronstadt/Braşov – das sind elf mehr als noch im vergangenen Jahr. Mit dabei ist fortan auch die Wehrkirche in Dersch/Dârjiu/Székelyderzs im Kreis Harghita. Sie ist die einzige Kirchenburg im Szeklerland, in der auch die Kirche wehrhaft ausgebaut wurde. Bereits seit 1999 wird ist sie als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt.
In der vergangenen Saison, vom 27. März bis zum 15. Oktober 2016, zählte die Evangelische Kirche 655.349 Besucher in den für Touristen zugänglichen Kirchenburgen. Die Transilvania Card wurde von 3531 Personen genutzt. Dieses Jahr erwarte man 720.000 Besucher, so Stefan Bichler, der Referent für Öffentlichkeitsarbeit. Dabei ragen allerdings die Besucherzahlen der Schwarzen Kirche in Kronstadt, der Stadtpfarrkirche in Hermannstadt sowie der Kirchenburg in Birthälm/Biertan deutlich heraus. Die meisten Kirchenburgen wurden von weniger als 1000 Personen besucht.
Erhältlich ist die Transilvania Card im Hermannstädter Landeskonsistorium; bei den Evangelischen Kirchen in Hermannstadt, Kronstadt und Schäßburg/Sighişoara; in den Buchhandlungen Schiller und Erasmus sowie Sachsenbischof (Biertan) und Kastell (Mediasch); aber auch beim Verband der Siebenbürger Sachsen in München; per E-Mail und bei weiteren Partnern. Eine komplette Übersicht findet sich auch der Internetseite www.transilvania-card.ro. Neben dem Zugang zu den Kirchenburgen bietet die Karte auch Rabatte bei über 60 Partnern. Dazu gehören Hotels, Pensionen, Gästehäuser, Restaurants, Cafés, Stadtführungen, Ausflüge und Veranstaltungen.