Hermannstadt - Eine strategische Partnerschaft zur Schaffung des gesetzlichen Rahmens für eine engere Zusammenarbeit zwischen der Hermannstädter Lucian-Blaga-Universität und dem Bürgermeisteramt Hermannstadt/Sibiu haben Ende vergangener Woche die Bürgermeisterin Astrid Fodor und der ULBS-Rektor Prof. Dr. Sorin Radu unterzeichnet.
„Wir haben auch bislang sehr gut mit der Lucian-Blaga-Universität im Rahmen konkreter Vorhaben zugunsten der Stadt und der Studenten zusammengearbeitet, die sich in den Hermannstädter Fakultäten ausbilden lassen. Wir haben in der Universität stets einen vertrauenswürdigen und einsatzbereiten Partner gefunden, der der Stadt wertvolles Know-how und Humanressourcen bieten kann, die durch die Teilnahme an diesen Projekten konkrete Erfahrung erwerben und zum Leben der Gemeinschaft, der sie angehören, beitragen können. Zusammen mit Herrn Rektor sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir dieser Zusammenarbeit einen formellen Rahmen durch die Unterzeichnung eines Abkommens mit juristischer Wertigkeit geben müssen, was uns ermöglichen wird, gemeinsame Projekte auszuarbeiten und Förderungen aus verschiedenen Finanzierungsquellen zu erwirken. Unsere Absicht ist es, den Bereich der Innovation und der Forschung, in dem Hermannstadt besonderes Potential zeigt, gemeinsam auszubauen“, so die Bürgermeisterin Astrid Fodor.
Das Abkommen zielt auf die Entwicklung gemeinsamer Vorhaben von lokalem öffentlichen Interesse sowie die Organisation von Veranstaltungen, Konferenzen, Seminaren und Debatten zu Themen ab, die für die Stadt und die jungen Studenten von besonderem Interesse sind. Konkret wollen die beiden Einrichtungen gemeinsame Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten entfalten, Aus- und Fortbildungsprogramme entwickeln, in deren Rahmen sich die Studenten im Bürgermeisteramt und seinen unterstellten Diensten ausbilden lassen und ihre Praktika leisten können, sich gegenseitig zu technisch-wirtschaftlichen Fragen beraten und gemeinsame Kultur- und Bildungsveranstaltungen durchführen.
An zwei Projekten arbeiten die Universität und die Stadt bereits zusammen, so an der Schaffung eines Forschungs- und Innovationszentrums im Bereich des Abfallmanagements aber auch zur Schaffung der intelligenten Infrastruktur zur Anwendung des Systems „Zahle für wieviel du entsorgst“ (Plătește pentru cât arunci) bezüglich der in Wohnblockgegenden entsorgten Abfälle. Ein weiteres Vorhaben ist der Zugang zu Staatshilfen für das Projekt „Forst-Umwelt-, Klima-Leistungen und Waldschutz“ (Servicii de Silvomediu, Servicii Climatice și Conservarea Pădurilor), in dessen Rahmen eine kompakte Waldruhezone im Verwaltungsgebiet der Stadt abgesteckt werden soll, in der vorrangig für Forschungszwecke für eine Dauer von fünf Jahren keine Abholzungsarbeiten ausgeführt werden.
Nicht zuletzt arbeiten die Universität und das Bürgermeisteramt an einem Projekt zusammen, das dem „Grünen Hermannstadt“ gewidmet wird. Hier werden Studenten, Bedienstete des Bürgermeisteramtes und des Dienstes für Grünflächen sowie Fachleute des Hermannstädter Forstamtes den Zustand der Bäume auf den öffentlichen Grünflächen der Stadt prüfen. Hierzu wird das Bürgermeisteramt einen Schalltomographen erwerben, mit dem der Gesundheitszustand der Bäume noninvasiv untersucht werden kann. Aufgrund der so gesammelten Angaben wird das Bürgermeisteramt besser für die Bäume sorgen können und die richtige Entscheidung hinsichtlich der Bäume treffen können, die aufgrund ihres Gesundheitszustandes geerntet und ersetzt werden müssen.