Ein Schritt zur Neuerfindung von Reschitza

Rathaus unterzeichnet den Vertrag zur urbanen Mobilitätsverbesserung

Reschitza – Am Mittwoch unterzeichnete Bürgermeister Ioan Popa (PNL) mit den drei Ausschreibungsgewinnern den Vertrag zur Verbesserung der urbanen Mobilität in der Stadt, der (u.a.) sowohl die Umwandlung der Industrieseilbahn in eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke zwischen dem Gol- und dem Kreuzberg umfasst, als auch den Bau von acht Fußgängerbrücken über die Bersau und einer 4,6 Kilometer langen Fußgänger- und Radfahrerpromenade zwischen dem Stadtzentrum und der Neustadt, den beiden Haupt-Wohnzentren von Reschitza.
Einstweilen sollen die deutsche „Werner Sobeck A.G.“, das Temeswarer Architekturstudio „D. Project“ und das New Yorker „Oana Stănescu Studio“ für Architektur (von der in Reschitza geborenen Architektin Oana Stănescu stammt der Entwurf zur Neunutzung des Symbols von Reschitza, der seit 1990 stillgelegten Industrieseilbahn, die das Bersautal überquert – ADZ berichtete) die Machbarkeitsstudie und das Projekt zur technischen Umsetzung binnen der kommenden zehn Monate erstellen.

„Für mich handelt es sich um eine Herzensangelegenheit, die ich seit langem hege, die als machbar und nötig von den Reschitzaern durch eine Umfrage bestätigt wurde, die das Rathaus durchgeführt hat“, sagte Bürgermeister Popa nach der Vertragsunterzeichnung. „Das Projekt klingt auf den ersten Blick pompös, doch dahinter steckt viel Mathematik, Pragmatismus, Dichte und Konsistenz: es geht von der Industrieseilbahn aus, von dieser über 500 Meter langen Metallbrücke, die den Gol-Berg mit dem Kreuzberg verbindet und das Bersautal überquert, praktisch das Verwaltungszentrum der Stadt und des Landkreises. Wir bieten mit diesem Projekt den Reschitzaern in Zukunft eine alternative Mobilitätsmöglichkeit, indem man zu Fuß, per Fahrrad, Roller usw. – nicht aber mit dem Auto – das Tal überqueren und die Stadt von oben betrachten kann – mit einer möglichen Splittung Richtung Herglotz´sches Kreuz, also Richtung Altstadt/alte Industriezone der Stadt mit dem noch funktionierenden Stahlwerk TMK, zum Koleaschaberg und andrerseits Mociur, wo die Stadtumgestaltung schon ziemlich fortgeschritten ist, mit Wohn- und Einkaufsgebiet, künftigen Bürohäusern - und dann am Bersauufer weiter bis zum Stadtausgang Richtung Bokschan-Temeswar. Ein Schmuckstück werden die acht Fußgängerbrücken über die Bersau, jede mit einem anderen Design.“

Im kommenden Jahr werden rund 40 Fachleute aus den USA, Deutschland und Rumänien mit der Machbarkeitsstudie und der Ausarbeitung des technischen Projekts beschäftigt sein. Das Vorhaben wird mittels EU-Finanzierung umgesetzt, baut aber auch auf die Unterstützung der Kommune. Bogdan Demetrescu, der im Namen des internationalen Firmenzusammenschlusses den Vertrag in Reschitza unterzeichnete, meinte: „Das Team, das ich hier vertrete, ist komplett und komplex. Wir haben vor, das Projekt ganz anders anzugehen, als Vergleichbares bis heute in Rumänien üblich ist. Denn es handelt sich um ein Projekt, für das es in Rumänien eigentlich noch nichts Vergleichbares gibt. Deshalb brauchen wir auch die Unterstützung sowohl der lokalen Community, als auch der Kommunalverwaltung. Denn das Projekt soll durch kontinuierlichen Dialog mit den künftigen Nutznießern Konturen annehmen.“

Die erste Phase des Vorhabens, Machbarkeitsstudie und technisches Projekt, kostet 2,96 Millionen Lei, plus die Mehrwertsteuer. Sie soll binnen zehn Monaten abgeschlossen werden. Daraufhin folgt die Ausschreibung für die Projektrealisierung, die ebenfalls mit europäischen Geldern finanziert wird.